VII. Die deutschen Kolonien.
A. Die deutschen Kolonien in Afrika.
Abgesehen von der südlichen Hälfte Südwestafrikas liegen sämtliche § 191.
deutschen Koloniallande im Gebiet des heißen Klimas. Ihre Küsten sind
zum weitaus größten Teile der Schiffahrt nicht günstig, die Niederungen
an den Küsten für Europäer ungesund und gefährlich. Die Hochländer
im Innern tragen meist steppenartige Grassavannen oder Parklandschaften
und sind dem Weißen zuträglicher. Die Bevölkerung ist in allen Kolonien
spärlich. Nur Teile Südwestafrikas und einige Hochländer in Ostafrika ,
eignen sich zu Siedlungen für Deutsche, die übrigen Gebiete nur zu
Handels- uud Plantagenkolonien1. Die Einfuhr in diese Kolonien ist noch
durchweg größer als ihre Ausfuhr ins Deutsche Reich; auch bedürfen noch
alle, mit Ausnahme von Togo, eines Reichszuschusses.
1 Unter Plantage oder Pflanzung versteht man in diesem Sinne den im großen
betriebenen Anbau von tropischen oder subtropischen Früchten durch Eingeborene unter
Leitung von Weißen. Man kann die Kolonien nach dem Zwecke, dem sie dienen, einteilen
in Siedlnngs-, Handels-, Pflanzungs-, Bergbau- und Erobernngskotonien.