Full text: [Theil 4, [Schülerband]] (Theil 4, [Schülerband])

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Er sah nunmehr die richterische Brücke — 
Und fühlte schon den Beinbruch halb. 
„Ja Vater, fing er an, der Hund, von dem ich rede, 
War groß, und wenn ich ihn auch was vergrößert hätte, 
So war er doch viel größer als ein Kalb." 
Die Brücke kommt. Fritz! Fritz! Wie wird dir's gehen! 
Der Vater geht voran, doch Fritz hält ihn geschwind. 
„Ach Vater, spricht er, seid kein Kind 
Und glaubt, daß ich dergleichen Hund gesehen; 
Denn kurz und gut, eh wir darüber gehen, 
Der Hund war nur so groß, wie alle Hunde sind." 
Gellerl. 
147. Der Esel. 
Ein armer Bauer wollte sterben; 
Drei Söhne standen um ihn her. 
„Ach, arme Kinder! seufzet er, 
Euch hinterlaß' ich nichts zu erben 
Als meinen Esel. Und mein ganzes Testament 
Ist dies: Besitzt ihn ungetrennt; 
Dem dien' er heute, jenem morgen. 
Und wer ihn braucht, mag ihn versorgen." 
Der Vater stirbt. Der ältste muß 
Den Esel wohl am ersten haben. 
Von früh bis in die Nacht läßt er den Schimmel traben 
An Futter nichts, an Schlägen Überstuß. 
Mein Bruder, denkt er, hat ihn morgen, 
Der wird ihn schon mit Kost versorgen. 
Der zweite holt den matten Gaul 
Und überladet ihn mit Säcken. 
„Ha, ha! das Schmausen macht dich faul; 
Du ließ'st es dir beim Bruder schmecken!" 
Der Esel keucht mit dürrem Gaum 
Und schleppt sich bis znm Stalle kaum.
	        
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