Full text: Grundriss der allgemeinen Erdkunde

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Biologische Erdkunde. 
durch vorherrschende Mesozephalie und durch die orthognathe Gesichts¬ 
form aus. Das Gesicht zeigt scharfe, ausdrucksvolle Züge, eine schmale, 
gebogene Nase und meist schmale Lippen. 
Die Arier sind ebenfalls vorwiegend hellfarbig. Die übrigen körper¬ 
lichen Merkmale sind sehr verschieden, namentlich weichen die östlichen 
asiatischen Arier von den westlichen Europäern bedeutend ab. Sie 
werden nur durch die Sprache geeint, die die höchstentwickelte der Erde 
ist. Die Arier besitzen überhaupt eine sehr hohe geistige Bildung, sie 
sind gegenwärtig die Träger der höchsten Kultur. Die westlichen Ver¬ 
treter dieser Easse haben sich dadurch zu "Weltherrschern emporgeschwun¬ 
gen, sie sind über die ganze Erde verbreitet und haben überall hin ihre 
hohe Kultur gebracht. Die Semiten stehen ihnen an geistiger Bildung 
nur wenig nach, aber diese haben, abgesehen von den Arabern des Mittel¬ 
alters, weniger aus eigener Kraft an der Verbreitung der Kultur mitge¬ 
arbeitet, sondern mehr durch das Aufnehmen der Kulturideen anderer Völker 
auf die geistige Entwicklung der Menschheit eingewirkt. 
Der Zahl nach überwiegen die mittelländischen Völker alle übrigen 
ganz bedeutend; denn ihnen gehören gegen 800 Millionen Menschen an, 
also etwa die Hälfte der Menschen überhaupt. Sie bewohnen Europa, 
das südwestliche Asien und Nordafrika, 
Mongoloide Völker. 
Unter den mongoloiden Völkern stehen nach Zahl und Kultur¬ 
höhe die echten Mongolen voran. Sie bilden etwa ein Drittel der ge¬ 
samten Menschheit. Ihr Wohnsitz ist Asien, von dem sie nur kleine 
Gebietsteile anderen Völkern überlassen haben. Durch die Türken und 
einige andere Völker sind sie auch in Europa vertreten. 
Körperlich sind die Mongolen scharf gekennzeichnet. Sie haben 
einen kräftigen, untersetzten Körper, der Schädel ist meist bracnyzephal, 
das Gesicht zeigt vorstehende Backenknochen, ist breit mit hoher Stirne, 
die Augen haben eine nach innen und unten schräge Stellung, die Nase 
ist breit und stumpf. Die Farbe der Haut erscheint gelb bis hellbraun, 
das Haar ist schwarz, schlicht, zuweilen auch gekräuselt. Ihre geistige 
Bildung ist vielfach ziemlich hoch. Wir finden unter ihnen die alten Kultur¬ 
völker Ostasiens, die Chinesen und Japaner. Die Mongolen zeichnen sich 
im allgemeinen durch Genügsamkeit, durch Nüchternheit, durch Fleiß 
und Ausdauer aus. Ihre Sprache ist nicht einheitlich, sondern zeigt 
große Mannigfaltigkeit. Nach der Sprache, nach der geographischen Ver-
	        
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