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Lande und Wasser durch die Schieuenstränge und Dampfschiffe, er erobert
sich auch die Luft. Stolz zieheu unfre Zeppelins, Parsevals und Groß' durch
das Luftmeer ihre Bahn, und die Flieger bringen schnell und sicher
Nachrichten und Briefe von einem Ort zum andern.
So herrscht täglich, stündlich auf allen Straßen, auf deu Landstraßen,
den Eisenbahnen, den Kanälen, dem Meere, ans der Post, dem Bahnhose,
im Hafen ein reges Leben und Treiben. Menschen kommen und gehen,
Lastwagen aller Art, Kutschen, Autos, Räder beleben die Straßen, donnernd
rollen die Personen- und Güterzüge in den Bahnhof und fahren schnaubend
in die Welt hinaus, stolz ziehen die gewaltigen Schiffe mit wehenden
Wimpeln ihre Wege auf deu Hochseestraßen, und hoch in der Luft fährt
Zeppeliu, der Admiral der Luft. Dieses rege Lebeu und Treiben nennen
wir Verkehr.
Der Verkehr vermittelt den Austausch von Gedanken, er befördert
Personen und Güter aller Art. Die Mittel, die hierzu dienen, heißen
Verkehrsmittel; dazn gehören Fuhrwerke, Autos, Räder, Postwagen, die
Eisenbahnzüge, die Schiffe, die Luftschiffe, die Flugzeuge, der Fernsprecher
und der Fernschreiber (Telegraph). Die Wege, auf denen sich die Ber-
kehrsmittel bewegen, heißen Verkehrswege oder Verkehrsstraßen. Nenne
solche! Besondere Verkehrsgebäude sind der Bahnhos, die Post, die Bank,
die Börse, die Luftschiffhalle, der Hafen. Viele Menschen sind damit be-
schästigt, den Verkehr zn besorgen. > Zu ihnen gehören die Beamten der
Post, der Eisenbahn, der Schiffahrtgesellschaften, die Führer der Kraft-
wagen und die Fuhrleute. Nenne Eisenbahnbeamte, Postbeamte!
Bildungsstätten Güterslohs.
In Gütersloh herrscht ein reges Leben und Treiben. Von Jahr zu
Jahr nimmt es mit dem Wachstum der Einwohnerzahl zu. Handel und
Verkehr wachsen und gedeihen aber nur dann anss beste, wenn alle Ein-
wohner möglichst geschickt und tüchtig in ihrem Beruf siud. Jeder Arbeiter,
Handwerker, Kaufmann und Beamte muß aber uicht nur seine Arbeit
gründlich verstehen, wenn er im Leben fortkommen und eine ausreichende
Lebensstellung für sich und seine Familie erringen will, er muß vor allen
Dingen gründlich lesen, rechnen und schreiben können. Dazn muß er unter-
richtet sein über die Stadt und den Staat, in dem er lebt, er muß seine
Einrichtung uud Verwaltung, die Geschichte seines Volkes und die Natur
seiues Vaterlandes kennen lernen; er muß aber auch wissen, wie er sich zu
benehmen hat, was er tun und lassen darf, mit einem Wort: Er muß ein
gebildeter und gesitteter Bürger werden, der imstande ist, mit zu rateu und
mit zu schassen für das Wohl und Gedeihen der Vaterstadt, für die Macht
und das Ansehen seines Vaterlandes.
Wir sind aber nicht nur Bürger unsrer Stadt uud Glieder eines
irdischen Staates, sondern auch Erbeu des Himmelreichs. Unsre Heimat
ist nicht auf der Erde, wir haben hier keine bleibende Statt, sondern unsre
Heimat ist drobeu bei dem Vater des Lichts, zu dem unsre Herzen sich
sehnen und unsre Hände sich erheben. • Wollen wir seine lieben Kinder sein
und bleibeu, dann müssen wir anch gottessürchtige und fromme Menschen
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