Von dem Herzogthume Meiland. 187
ꝛ. Religion.
Die einzige katholische Religion ist hier unvermi ˖
——
Jrrlehre in einige nahe Thaͤler und Gevirge, als
in die schweizerischen und graubundnerischen, bey der
Glaubensspltung einigen Eingang gefunden hatte,
so wurde fie doch durch die Wachsamkeit der geist⸗
lichen Hirten und der Regierung, von weicher ehe⸗
mals sogar das Inquisitionsgericht hier angenom⸗
men, seit etlichen Jahren aber wieder abgeschaf⸗
fet worden ist, bestaͤndig von diesem Herzogthume
hindangehalten. Die geistliche Gerichtsbarkeit ist
darinn unter dem Erzbischofe von Meiland, und
vier anderen Bischofen, benanntlich dem zu Pa—⸗
via, zu Cremona, zu Lodi, und zu Como verr
theilet.
d. Sprache.
Die italienische ist allgemein die Landessprache, die
aber freylich wohl von den Wohlerzogenen hier fei⸗
ner geredet wird, als von dem Pbbel, der eine
eigene verdorbene Mundart angenommen hat.
e. Gewaͤsser.
Gleichwie die ganze Lombardey, so ist dieses Her ⸗
zogthum an Wasser ganz besonders reich; welches
gar nicht zu bewundern ist, nachdem es auf der gan⸗
zen weßtlichen und nordlichen Seite mit Gebirgen
umgeben ist, aus welchen haͤufige Flüsse und, Baͤ⸗
che hervorquillen, die nicht nur das Land auf allen
Seiten durchstrohmen, sondern auch einige sehr be⸗
traͤchtliche Seen gestalten. Von diesen letzteren sind
besonders merkwuürdig: 1.) Der grosse See (Lago
Maggiore, Lacus Verhanus), welcher sich 10
deut⸗