21. Der Kuckuck.
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Hügeln, mit gehobenem, fächerförmig ausgebreitetem Schwänze
und unter zierlichen Verbeugungen den Eintritt des Früh¬
lings. — Wer hört nicht gerne den einfachen Ruf des Kuckucks?
Alt und jung erfreut sich an ihm, und der Mensch lässt sich
durch Wanduhren und allerlei Spielzeug für kleine und grosse
Kinder den lieben, traulichen Ton desselben wiederholen.
Jedermann spricht vom Kuckuck als einem weltbekannten
Vogel, und dennoch wird es viele geben, die ihn in ihrem Leben
noch nicht gesehen haben. Der Kuckuck ist nämlich ein sehr
scheuer, misstrauischer und wilder Vogel; kaum nähert man
sich einem Baume, von dem sein Rut erklungen, so hat er
sich schon lange wieder davon gemacht und ist mit raschem,
schwimmendem Fluge auf einen andern Baum geflogen und
lässt von dort sein Kuckuck! Kuckuck! erschallen. Wer es dar¬
auf abgesehen hätte, dem Rufe nachzugehen, könnte im
Walde hübsch in die Irre geführt werden!
Der Kuckuck ist ungefähr so gross wie eine Turteltaube,
Kopf, Rücken und Flügel sind aschgrau, Brust, Bauch und
Schwanz aber weiss mit schwarzen Querflecken. Seiner
gelben Kl etter süsse wegen wird er in die Familie der Spechte
gezählt. Er nährt sich von Baumraupen, Mücken, Käfern
und Tabellen und nimmt im Notfall auch mit Beeren vor¬
lieb. Kuckucke lieben das dichteste Gebüsch zum Aufenthalte;
selten trifft man in einem weiten Umkreise mehr als ein
Paar; denn diese Vögel weichen einander gerne aus.
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