Full text: Für Seminare (Teil 2)

C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte. 
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(Grünlandsmo or), meist mit grasartigen, kalkliebenden Gewächsen, Riedgräsern 
und Binsen, bestanden. Wenn der Boden durch weitere Ausnutzung arm an Pflanzen- 
Nährstoffen wird, namentlich an Kalk, so entwickelt sich aus dem Flachmoor das in 
der Mitte flachhügelig gewölbte Hochmoor (Bild 41, 42). An seiner Bildung 
hat hauptsächlich das Torfmoos (Sphagnum) einen großen Anteil. Hochmoore 
entstehen an wässerigen oder sumpfigen Örtlichkeiten mit Kalk- oder Nährstoff- 
armem Boden auch ohne die Unterlage eines Flachmoors. 
Am verbreiterten von den beiden Arten des Moors sind die Hochmoore. Sie 
bedecken in Norddeutschland und in Irland große Strecken. Am Niederrhein sind 
Flachmoore nicht selten. 
Im allgemeinen ist die Moorbildnng räumlich auf die gemäßigte Zone be- 
schränkt. In den Tropen, wo die Verwesung infolge der Hitze sehr rasch vor sich 
geht, treten die Moore nur in dem kühlern Klima der Gebirgswelt auf. — Torf, 
Braunkohle, Steinkohle, Anthrazit und endlich Graphit stellen verschiedene, zeitlich 
aufeinanderfolgende Stufen des Verkohlungsprozeffes dar. 
c) Geologische Tätigkeit 
von Tieren. Die durch das 
Tierleben bewirkten geologi- 
schen Veränderungen bestehen 
zum weitaus größten Teile 
in der Anhäufung tieri- 
scher Überreste auf dem 
Boden des Meeres. Un- 
zählige tierische Organismen 
sind im Verein mit mikro- 
skopisch kleinen Vertretern der 
Pflanzenwelt unablässig an 
der Arbeit, auf dem Boden 
und in den oberen Waffer- 
schichten des Meeres geolo- 
gische Formationen zu schaffen. 
Von den 300 Mill. qkm Meeresbodenfläche nicht kontinentaler Bedeckung 
scheint nur die kleinere Hälfte dem anorganischen Tiefseeton anzugehören; die 
größere Hälfte bedeckt organischer Tiefseeschlamm, der zu 60 bis 80°/0 aus den 
Resten von Kalk- und Kieselschalen tragenden Tierchen besteht (vgl. § 52). 
d) Korallenriffe. Die bekanntesten und vielleicht auch die tätigsten unter den 
Arbeitern des Meeres sind die risfbildenden Korallen, kalkabsondernde Tier- 
chen, die, zu Stöcken vereinigt, mächtige Bauten bis nahe an den Meeresspiegel 
aufführen (Bild 44). Zu den Lebensbedingungen der Korallen gehört salzreiches, 
nicht zu kaltes Meerwasser, das durch Strömung und Wellenschlag für stete 
Nahrungszufuhr sorgt. Daher sind die Riffkorallen an die Tropenmeere, und zwar 
an deren obere Schichten gebunden. Es scheint, daß sie unter 40 bis 60 m Tiefe 
absterben und Temperaturen unter -^-20° nicht ertragen. 
Die Korallenbauten treten in verschiedenen Formen auf: als Küsteuriffe, die 
sich unmittelbar an die Küste anschließen, als Wallriffe, die durch einen mehr 
oder weniger breiten, freien Kanal (Lagune) von der Küste getrennt sind, als 
jf 
ffiv, Laqun-ca 
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S traiulrilT Vallriff -Atoll 
Korallenbauten (aus der Vogelschau). 
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43. Korallenbauten (Seitenansicht).
	        
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