Full text: Mathematische Geographie für Lehrerbildungsanstalten

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schienen; südlich und nördlich vom Äquator fallen die Sonnenstrahlen schief auf 
die Erde. Auf dem Wege bis zur Stellung II wendet sich die nördliche Erd- 
halbkugel immer mehr der Soune zu, die südliche Erdhalbkugel wendet sich immer 
mehr von der Sonne ab; daher geht die Sonne scheinbar nach Norden, und es 
werden für die nördliche Halbkugel 1. die Tage immer länger, die Nächte immer 
kürzer, 2. die Winkel, unter denen die Sonnenstrahlen auffallen, und die Mittags- 
höhen immer größer, die Zenitdistanzen immer kleiner. Daher wird für diese 
Halbkugel die Erwärmung immer stärker, fie hat Frühling. Für die südliche 
Halbkugel werden 1. die Tage kürzer, die Nächte länger, 2. die Winkel, unter 
denen die Sonnenstrahlen auffallen, spitzer, die Zenitdistanzen größer. Ihre Er- 
wärmung nimmt also ab. sie hat Herbst. Die Sonne geht scheinbar (bis zum 
21. Juni) durch die Zeicheu: Widder, Stier, Zwillinge; also geht die Erde wirklich 
durch die Zeichen: Wage, Skorpion. Schütze. 
Fig. 32. 
II. Erdstellung am 21. Juni. 
Die nördliche Halbkugel ist so weit als möglich der Sonne zugewandt, 
die südliche so weit als möglich von ihr abgewandt. Auf dem Äquator sind, wie 
an allen Tagen, Tag und Nacht gleich, auf allen anderen Punkten der Erde
	        
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