Full text: Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege (Teil 6)

Amerika. 99 
Hudson, 4 Mill. Einw., die zweitgrößte Stadt der Erde. In Pennsylvanien 
Philadelphia am Delaware, Mill. Einw., die größte Fabrikstadt der Union, 
dann Pittsburg, Mittelpunkt eines großen Petroleumbezirks. In Maryland 
Baltimore, über % Mill. Einw., der erste Tabakmarkt Amerikas. Washington, im 
Bundesdistrikt Kolumbia, ist Bundesstadt der Union, der Sitz des Kongresses 
und des Präsidenten, 300000 Einw. 
II. Südatlantische und Golfstaaten. In diesen überwiegt der Tabak-, 
Reis- und besonders der Baumwollenbau. In Louisiana New Orleans, fast 
300000 Einw., Haupthandelsplatz des Südens und erster Baumwollenmarkt der 
Neuen Welt. Florida liefert große Mengen von Orangen. 
III. Seen- und Mississippi-Staaten. Sie bilden das Hauptgebiet der 
amerikanischen Landwirtschaft. In Illinois Chicago, 2 Mill. Einw., erster 
Getreide-, Mehl-, Vieh- und Holzmarkt der Union. In Wisconsin Milwankee 
am Michigan, 300000 Einw., mit starker deutscher Bevölkerung (wie Chicago), 
in Minnesota die Doppelstadt Minneapolis-St. Paul, die größte Mühlenstadt 
der Welt. Südwärts folgen dann Ohio mit Cincinnati, 350000 Einw., großen- 
teils von Deutschen bewohnt, Kentucky mit Louisville, 215000 Einw., nach 
Baltimore der größte Tabakmarkt der Union, endlich Missouri mit St. Louis, 
650000 Einw., darunter viele Deutsche, wichtigster Verkehrsmittelpunkt der 
inneren Union. 
IV. Pazifische Staaten. Sie sind hauptsächlich Reviere des Bergbaues, 
doch auch, besonders Kalifornien, des Weizen- und Obstbaues. In Kalifornien 
San Francisco, 500000 Einw., der wichtigste Hafenort der Westküste und Aus- 
gangspunkt des Handels nach China, Japan, Australien und der Südsee. 
Kolonien der Union. Neuestens ist die Union auch in die Reihe der 
Kolonialmächte eingetreten. Bei dieser Art von Ausdehnungsbestrebungen, für 
die häufig der Ausdruck „nordamerikanischer Imperialismus" gebraucht 
wird, war die Union gleichfalls von weitausschauenden Gesichtspunkten geleitet. 
Mit Rücksicht auf die in nicht zu ferner Zeit zu erwartende Eröffnung des 
Panamakanals sicherte sie sich im Süden den Einfluß auf Euba und den Be- 
sitz von Puerto Rico. Ganz besonders bedeutungsvoll sind jedoch die Er- 
Werbungen der Union im Großen Ozean, dem Weltmeer der Zukunft (Hawaii, 
Guam und die Philippinen, dann eine der Samoa-Jnseln). Dadurch 
hat sie auf und an diesem Ozean sich eine allgemeine Vormachtstellung errungen 
und zwar durch die erstere Gruppe von Besitzungen für ihren Handel und 
Verkehr nach China-Japan, durch die Samoa-Jnfel für ihre Beziehungen zu 
Australien. 
Somit macht nicht bloß die Natur der Union den Ein- 
druck des Kolossalen, auch deren ganzes Werden und 
Wachsen ist ein wahrhaft Riesenhaftes. 
Freilich fehlt es diesem Staatswesen auch nicht an Schattenseiten; dazu 
rechnet man das bedenkliche Anwachsen der Negerbevölkerung, der slavischen und 
italienischen Einwanderung, die heftigen Kämpfe zwischen Unternehmertum und 
Arbeiterbevölkerung und den Ämterschacher.
	        
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