Die Alpen.
5
Diese Hochebene geht nach Südosten allmählich in die Voralpen über,
die sich aus Trümmergesteinen, Sandsteinen, Kalken zusammensetzen. Daran
schließen sich die Kalkalpen, die der Montblanczone vorgelagert sind.
So sind die Westalpen ein Hochgebirge, das sich steil aus der
Poebene erhebt, sich in zwei Urgesteinszonen erstreckt, denen außen eine
breitere Zone von Kalkalpen vorgelagert ist. —
In den Ostalpen bildet die Urgesteinszone einen eigenen Bogen.
Sie beginnt in den Rätischen Alpen zu beiden Seiten des oberen Inn-
tales mit einzelnen Gebirgsstöcken, die über 4000 m hoch sind, aber durch
breite Mulden und Schollen von Kalken und Schiefern getrennt werden.
Daran schließen sich die Ortler und die Ötztaler Alpen, die auch noch
ziemlich 4000 m Höhe erreichen und von mächtigen Schneefeldern bedeckt
sind. Die Fortsetzung bildet jenseits des 1370 in hohen Brennerpasses
die Kette der Hohen Tauern, welche die letzten großen Gletschergebiete
der Alpen vereinigt. Nun gabelt sich die Urgesteiuszone in zwei an Höhe
rasch abnehmende Züge, die Niederen Tauern nördlich der Mur und die
Steirischen Alpen südlich davon. Letztere werden von der Mur durch-
Krochen, umfassen die Grazer Bucht und endigen im Leithagebirge. Im
Norden wird die Urgesteinszone von einem großen Längstale begleitet,
das teilweise von Inn, Salzach, Enns durchflössen wird. Nördlich davon
erheben sich die nördlichen Kalkalpen, die von den Salzburger Alpen an
in klotzsörmigen Bergmassen auftreten. Diesen Alpen vorgelagert ist wieder
eine Sandsteinzone, die im Wiener Walde endigt. Auch auf der Südseite
wird die Urgesteinszone der Ostalpen von einem großen Längstal begrenzt,
das teilweise von Adda, Eisack, Drau benutzt wird. Südlich davon er-
heben sich, am Lago Maggiore mit den Bergen, in welche die italienischen
Seespiegel eindringen, beginnend, die südlichen Kalkalpen bis zum Becken
von Laibach. Zuerst sind sie schmal, werden nach Osten allmählich breiter.
Östlich vom Etschtale lagern auf einer Platte von Porphyr mächtige
Kalkriffe, die Dolomiten. Nach Süden gehen die Kalkalpen in eine Vor-
zone mit Falten aus Sandstein über. Demnach sondert sich in den
Ostalpen die Urgesteinszone durch große Längstäler von den mächtigen
Wänden der Kalkalpen ab. Mithin sind die Alpen dem Bau nach
ein großartiges Hochgebirge. Der gewaltige Eindruck wird noch
erhöht durch den Formenreichtum, der auf der verschiedenen Zusammen-
setznng des Bodens beruht.
[Du Entstehung der Alpen. Die Urgesteinsmassive sind alte