Die Gesteinshülle.
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Durchschnitt des Erdbodens,
Ackerkrume oder Humusscknchte, b Untergrund, a feste?
Gestein.
und erzeugen unzählige Risse und Sprünge, wodurch auch dem Wasser und der
Luft Zutritt gewährt wird. Das eindringende Sickerwasser laugt dann dtefe
Spalten aus und die Sprengkraft des Eises, der auch die härtesten Gesteine
nicht widerstehen, führt zur vollständigen Zertrümmerung auch des festesten Bodens.
In die hierdurch erzeugte lockere
Bodenschicht senken die Pflanzen
ihre Wurzeln, die besonders bei den
Bäumen mitunter sehr tief gehen und
zur weiteren Auflösung der Erd-
schichten viel beitragen. Man unter-
scheidet daher die Ackerkrume (c)
mit ihren zahlreichen organischen
Stoffen, unter dieser den sog Unter-
grund (&), auf den zuletzt dann das
feste Gestein (a) solgt. Die Schwer¬
kraft der Erde endlich zieht das
seiner Unterlage beraubte Gestein
vollends in die Tiefe. Diese Vor-
gänge bezeichnet man als die
mechanischen Prozesse der Ver-
Witterung.
Dazu gesellen sich noch die chemischen. Der Sauerstoff der Lust und die
im Regenwasser enthaltene Kohlensäure lösen manche Gesteine vollständig aus.
Wirkung der Ver-
Witterung. Groß ist die
Wirkuug der Verwitte-
rung aus der Erdober-
fläche. Die wunderbar
mannigfaltigen Formen
der Berggipfel sind Haupt-
sächlich ihr Werk, indem
die härteren Gesteins-
Massen der Zerstörung
Widerstand leisteten, wäh-
rend die leichter angreis-
baren abgetragen wurden.
Erzengnisse einer langsam
fortschreitenden, aber in
ihrem Endergebnis ge-
waltig erscheinenden Zer-
störung sind die Zacken-
kämme der Alpen, die
isolierten Felsennadeln,
z. B. im „Göttergarten" des Felsengebirges bei Denver (S. 48), die Blockgipfel und
Felfenmeere des Böhmerwaldes und Fichtelgebirges, des Harzes und Odenwalds, des
Vogelsberges und der Rhön, des Albulapafses in der Schweiz, die Karrenselder
(Aus „Natur «. Kultur", hcrausgeg. von Dr. Völler. München.)
Blockgipfel des Nußhart im Fichtelc,ebirge.