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C. Länderkunde.
und Bahn aus dem Höllental in das malerische Dreisamtal ausmünden und
die zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl durchziehende Nordsüdstraße
treffen. Das herrliche alte Münster erinnert durch seine Bausteine an den
Buntsandstein des Gebirges. Universität. — In Offenburg mündet die
Schwarzwaldbahn vom Kinzigtal her. — Rastatt an der Mnrg, einst Festung
des Deutschen Bundes. — Vor dem nordwestlichen Ende des Schwarzwaldes
-s-Karlsruhe, auf dem Parallel von Paris, Regensburg, Budweis, eine fächer-
förmig angelegte fürstliche Gründung (1715), in waldiger Umgebung, Tech-
nische Hochschule, Handels- und Fabrikstadt (Maschinenbau). — Im Neckar¬
becken liegt **PMörzheim, der Hauptsitz der deutscheu Gold- und Silber-
Warenindustrie, am Bahnübergang von der Rheinebene ins Neckartal. —
**H et Helberg in herrlicher Lage am Ende des Neckardurchbruches und am
Fuße des Königstuhls, überragt von den Ruinen des zerstörten Schlosses,
Universität. — f Mann heim, die für den Verkehr hervorragend günstig
gelegene deutsche Binnenstadt, an: Anfangspunkt der großen Dampfschisfahrt
auf dem Rhein und an der Mündung des weit aufwärts schiffbaren Neckars,
ist der Einfuhrhafen Süddeutschlands und der Schweiz, der süddeutsche Haupt-
markt für Getreide, Baumwolle, Kaffee und Kohlen und der Ernährer einer
großartigen chemischen Industrie und eines bedeutenden Maschinenbaues geworden.
Die rechtwinklig sich schneidenden Straßen der Stadt erinnern an nord-
amerikanische Städte.
§ 31. Der Odenwald und die nördliche Rheinebene bis zum unteren Main
und zur Nahe bilden deu südlichen Teil des Großhcrzogtums Hessen.
An der Bergstraße ^Darmstadt, Eisenbahnkreuzung, Industriestadt, Tech-
nische Hochschule. — Die erste Industriestadt Hessens (Leder-und Galanterie-
waren) ist **Osseitbach am Main. — **Mainz, die das Rhein- und Maintal
beherrschende Festung, Mogontiäcum der Römer, gegenüber der alten Feste
Kastel (Castellum), im Mittelalter Sitz des Erzbischofs und KurfürfvErzkanzlers,
ist Stapelplatz für Wein, Obst, Getreide und Kohlen und die erste Handels-
stadt Hessens. — orms, eine der ältesten deutschen Rheinstädte, berühmt
in Sage und Geschichte (oppidum VaDgionum, Nibelungenlied, Rosengarten,
Heinrich IV.), einst blühende (60000 E.) Reichsstadt. — Auch der südliche Teil
der Provinz Oberhessen mit Bad Nauheim gehört noch zur Rheinebene.
K 32. Zur preußischen Provinz Hessen-Nassau gehört das dicht bevölkerte Gebiet des
Rheingaues, Frankfurt, Hanau und das Kinzigtal. — ^Frankfurt am Main,
bis 1866 Freie Reichsstadt, einst Wahl- uud Krönungsstadt der deutschen
Kaiser, am Ende der größeren Flußschiffahrt und der Schnittpunkt wichtiger
deutscher Eisenbahnlinien^. Großartiger Handel, auch mit außerdeutschen Ländern,
zweiter deutscher Geldmarkt. Durchgangsverkehr zwischen Nord- uud Süd-
deutschend wie zwischen Rhein- und Maintal. Bon Berlin, der Elb- uud
Scheldemündnng 400 km, von Basel und München 300 km, von Paris 500 km
entfernt. — *Hanau an der Kinzigmündung, Gold- und Silberwarenindustrie.
— Im Rheingau viele berühmte Weinorte: Raueutal, Johannisberg, Rüdes-
heim. Am Südrande des Taunus liegt reizvoll das berühmte Bad -sWies-
baden, Hauptstadt des früheren Herzogtums Nassau, jetzt des Regieruugs-
bezirks.
1 Nenne die wichtigsten Eisenbahnlinien und die Täler und Senken, dnrch die sie
nach Frankfurt fuhren, nach der Karte!