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Halbiert man die Bogen zwischen je zwei Kardinalpunkten, so findet man die
Punkte für die sogenannten ersten Nebengegenden: Südost, SO, Südwest,
SW, Nordwest, NW, Nordost, NO, deren Punkte natürlich je 45° von den ent¬
sprechenden Kardinalpunkten entfernt sind. Hinsichtlich der Namengebung ist zu be¬
merken, daß S und N als die Gegenden, von denen man ausgeht, stets vorangestellt
werden. Durch Halbierung der entstandenen Oktanten findet man die Punkte für die
zweiten Nebengegenden, deren Namen stets mit dem der nächstliegenden Haupt¬
himmelsgegend beginnen. Die 8 zweiten Nebengegenden heißen also: Süd-Südost,
SSO, Süd-Südwest, SSW, West-Südwest, WSW, West-Nordwest, WNW,
Nord-Nordwest, NNW, Nord-Nordost, NNO, Ost-Nordost, ONO, Ost-
Südost, OSO.
Für die meisten Fälle reichen die 16 genannten Himmelsgegenden aus; doch
werden auch noch 16 dritte Nebengegenden unterschieden, deren Namen in der
in Fig. 12 dargestellten Windrose ersehen werden können.
4. Der Winkel, unter dem die Sonnenstrahlen die Horizontfläche treffen.
Die Verbindungslinien des Punktes a mit den Punkten r, t und s (Fig. 3 S. 7) geben
die Richtung der Sonnenstrahlen um 10, 12 und 2 Uhr an. Da a o senkrecht auf der
Ebene AB CD steht, bildet sie mit or, ot und os rechte Winkel — = ta aro. Der
1 or
Quotient, aus der Länge des Stabes (l), dividiert durch die Schattenlänge (s), ergibt
die tg des Winkels, unter dem die Horizontfläche zu den verschiedenen Tageszeiten
von den Sonnenstrahlen getroffen wird. Unter welchem Winkel fallen die Sonnen¬
strahlen auf, wenn der Schatten eines 1,50 m langen Stabes 0,80 m beträgt?
~ = tg cc, l — stg cc. Wie hoch ist ein Turm, dessen Schatten 57,76 m lang ist,
wenn die Sonnenstrahlen mit der Horizontfläche einen Winkel von 40° 53' 12'*
bilden? Bestimme die Schattenlänge eines 65 m hohen Turmes in dem Augenblick, in
dem die Sonnenstrahlen unter einem Winkel von 48° 37' 15" eine wagerechte Ebene
treffen! Unter welchem Winkel wird die Horizontfläche von den Sonnenstrahlen ge¬
troffen, wenn der Schatten a) gleich der halben, b) gleich der zweifachen Länge eines
Stabes ist?
5. Die Erwärmung des Bodens ist abhängig von dem Winkel, unter dem
die Sonnenstrahlen auffallen. Die Linie AB schneidet alle 9 Linien, die gleich¬
große CB 7 und DB nur 4. Wenn die parallelen
Fig. 5. Linien Sonnenstrahlen wären, so würde ein Qua-
Y drat mit der Seite AB in der ersten Lage von
~ 9 • 9 = 81, in der Stellung CB von 7 • 9 = 63
/\F E - und in der Lage DB von 4 • 9 = 36 Strahlen ge-
jr / \ „ troffen werden. Je größer die Zahl der auffallen-
\ " den Strahlen ist, desto größer ist die dadurch her-
! vorgerufene Erwärmung. Die Zahl der Strahlen
\ ist aber um so größer, je größer der Winkel ist,
unter dem sie auffallen.
AB = CB = DB = f, EB ¿ff sin a; FB = fsin cc,. Die Zahl der auffallenden
Strahlen ist also in den 3 Lagen /"2, f°- sin a und f2 sin cc,. Das Verhältnis der emp¬
fangenen Wärmemengen in den 3 Lagen ist also 1 : sin cc : sin af.
Eine wagerechte Ebene wird einmal von den Sonnenstrahlen unter einem Winkel
von 23° (35° 40'), ein andermal unter einem Winkel von 64° (58° 40') getroffen.
Stelle das Verhältnis der empfangenen Wärmemengen fest!