Full text: [Bd. 2, Ausg. B] (Bd. 2, Ausg. B)

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Maas, wo es gegenüber den Argonnen in einem Höhenzuge seinen 
Abschluß findet, der sich sö. in mehreren Berg- und Hügelreihen bis 
zu deu Ausläufern des s. Wasgenwaldes fortsetzt. Im N. wird das 
Stufenland von dem Rheinischen Schiefergebirge und den Ardennen 
begrenzt, sodaß es im wesentlichen die Form eines Dreiecks zeigt. Nnr 
der nö, Teil ist Reichsgebiet; die übrigen Gebiete gehören zn 
Frankreich. 
Der Bvdengestaltnng nach ist das Stufenland eiue wellige 
Hochfläche, die vou tiefeingeschnittenen Flußtälern durchschnitten und 
von flachen Höhenrücken gekrönt wird. Diese kehren ihren steilen Rand 
meistens den Vogesen zu, während die Westseite in sanften Böschungen 
abwärts steigt. So macht der ganze Laudstrich deu Eindruck, als ob 
mehrere Landstufen regelmäßig hintereinander lägen. 
Das ganze Stufenland wird in einem tiefeingefchnitienen Tale 
von der Mofel durchflössen. 
Die Mosel (Musila, Moseila) entspringt anf den fw. Höhen 
des Wasgenwaldes, 725 m über dem Meere. In ihrem obern Laufe 
durchfließt sie französisches Gebiet. Bis Toul ist ihr Lauf nordnord- 
westlich. Bei dieser Stadt kommt sie der Maas bis anf 15 Km nahe. 
Diese Strecke durchschneidet der Rhein-Marnekanal, der w. über die 
Maas zur Marne führt. Bei &oul wendet sich der Flnß in scharfer 
Biegung zunächst nach NO. und dann uach N., wird schiffbar, tritt 
auf deutsches Gebiet und trägt vou Metz an große Flußschiffe. Auf 
seinem weitern Laufe bildet der Fluß eine Strecke die Grenze zwischen 
Luxemburg uud der Rheinprovinz und nimmt beim Austritt aus dem 
Stufenlande r. seineu größteu Nebenfluß, die Saar auf. Ju nö. 
Richtung durchbricht darauf der Fluß in engem Tal mit zahllosen 
schlangenartigen Windungen das Rheinische Schiefergebirge und mündet 
bei Koblenz in den Rhein. Die tiefeingeschnittenen Flußtäler, die auch 
bereits im Stnfenlande oft von Felsengehängen begrenzt werden, ver- 
leihen, von den Talniederungen ans gesehen, dem Stufenlande ein 
gebirgsähnliches Aussehen. 
Das Klima des Stnfenlandes ist bei der fw. Lage und der 
geringen Bodeuerhebuug ein recht mildes. Der dentfche Anteil des 
Moseltals nnd das Saartal weisen ein Jahresmittel von 9—10° C., 
die übrigen Gebiete ein solches von i'tber 8—9° C. anf. Die Nieder¬ 
schläge nehmen in dem Maße zu, wie sich das Laud vom Moseltale 
an nach O. hebt und belaufen sich im Mittel anf 600 bis 700 mm 
jährlich. Die meisten Niederschläge erfolgen im Herbst und Frühling. 
In den Tälern, namentlich im Talgebiete der Mosel, kommt der Wein 
sehr gut fort. Im übrigen ist das fruchtbare Stufenland reich und 
wechfelvoll augebaut. Wenig ergiebig sind die rauhen, stark bewaldeten 
Gegenden vou Büsch und Saarburg. 
b) Die Bewohner. Zur Zeit sind die Bewohner von Deutsch- 
Lothringen (im gauzeu über xji Mill.) zu 3/s deutsch, zu 2/5 französisch. 
Sie bekennen sich fast ausschließlich zur katholischen Konfession. — Die 
Hanptnahruugsquelleu sind Ackerbau (Feldbau, Garten- und Weinbau)
	        
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