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>. Pflanzen? und Tierwelt. Entsprechend dem gleichmäßigeren
Klima ist auch die Pflanzen- nnd Tierwelt Europas gleichmäßiger als
in anderen Erdteilen. Es fehlt die Pracht der Tropen, aber auch der
Schrecken und die Ode der s. Sandwüsten nnd der n. Eis- nnd Schnee*
gebiete. Europa ist der einzige Erdteil ohne Wüste. Auch
die Form der Steppe tritt nur iu gauz beschränkter Ausdehnung auf
uud ist zudem iu der ungarischen nnd pontischen Steppe von Acker-
bangebieten durchsetzt. So finden wir mit Ausnahme des hohen Nordens
und der Kaspisteppe überall Ackerbaugebiet. Diese gleichmäßige Kultur-
fähigkeit des Bodens hat jene Gleichartigkeit in den Haupt formen
der Kulturpflanzen und Haustiere hervorgebracht, daß man schlechtweg
von europäischen Haustieren, Getreidearten, Obstsorten spricht. —
Im besondern kann man bezüglich der Flora und Fanna 4 Gebiete
unterscheiden:
a) Das Mittelmeergebiet ist gekennzeichnet durch seine
immergrünen Gewächse, feurigen Weine und Südfrüchte. Charakteristische
Laubbäume sind die Orangen-, Ol- nnd Feigenbäume, die Platanen,.
Myrten- und Lorbeergebüsche. Der wichtigste Nadelbaum ist die Pinie.
Hauptgetreide ist der Mais. Unter den Haustieren sind Esel und
Maultier hervorragend. Seidenzucht. Armut au Wald und Wild.
d) Das mittlere Europa zeigt Reichtum an blattwechselnden
Laubbäumen (Eiche, Buche, Birke, Erle, Ahorn, Linde, Weide n. a.)
und an Obstsorten (Stein- und Kernobstarten). Hauptgetreidearten
sind Weizen uud Roggen. Die Weinkultur überschreitet nicht wesent-
lich den 50.0 n. Br. Die Nordgrenze des mitteleuropäischen Floren-
reichs fällt im wesentlichen mit der Polargrenze der Rotbnche zusammen,
welche sich vom sw. Skandinavien über Königsberg nach der Krim
hinzieht. Die Rotbuche gedeiht nur bei einem Klima, das 5 Monate
hindurch mindestens eine mittlere Wärme von 10" C aufweist. Die
Eiche kommt dagegen bis zum Ural vor. Charakteristische Nadelhölzer
der mitteleuropäischen Zone sind Weiß- nnd Rottanne. — Mitteleuropa
ist das Hauptgebiet der wichtigsten europäischen Haus-
tiere, hat Wald- und Wildreichtum. Hirsche, Rehe, Wildschweine,.
Hasen nnd allerlei Hühner- und Flugwild, Dachs, Fuchs nnd Wolf,
Wildkatze, Marder und Iltis charakterisieren den Artenreichtum der
Zone. In den Alpen Gemse und Steinbock, Gebirgsbär, Adler und
Lämmergeier. Auerochs und Elentier kommen noch in geschützten
Wäldern des ö. Mitteleuropa vor.
c) Das gemäßigte kalte Gebiet Europas umfaßt Haupt-
sächlich das mittlere Skandinavien und Mittelrußlaud. Hauptgetreide
ist hier Roggen, daneben Hafer und Gerste. Der reiche Waldstand
zeigt vorwiegend Nadelbestände (Rottanne uud Kiefer) und ist die
Heimat eines reichen Wildbestandes, der hauptsächlich die Formen
Mitteleuropas aufweist. Hauptgebiet des europäischen Raubwildes,
unter welchem Wolf und Bär in erster Linie zu nennen sind.
d) Die arktischen Gebiete Europas sind gekennzeichnet durch
das allmähliche Verschwinden des Waldstandes. Am höchsten steigt die
Birke nach N. Auf Kola und im Petschoragebiet tritt bereits die