Full text: Das Deutsche Reich (Teil 2, Abt. 3)

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fränkischen Stnfenlande und im Donautal. Wesentlich rauher sind die 
Jurahöhen uud die südlichen Striche der Hochebene, sowie die Hoch- 
flächen der Oberpfalz. Das ungünstigste Klima, teilweise unter 6° C. 
im Jahresmittel, weisen die Hochgebiete der Alpen, des Böhmerwaldes 
und des Fichtelgebirges auf. Hier finden sich auch die größten Regen- 
mengen. — Durch besondere Fruchtbarkeit sind die Talgebiete des 
.Mains uud des Straubiuger Beckeus ausgezeichnet. Dort ist Weiu- 
und Gartenbau, hier Getreide- und Hopfenban vorherrschend. Wenig 
ergiebig sind die Riedflächen der Hochebene, die Sandebenen von 
Mittelfranken und die Hochflächen der Gebirge 
b) Die Nheinpfalz breitet sich in der Haardt, dem Pfälzer 
Berg lande und der diesen Höhen vorgelagerten Rheinebene aus. 
Das Klima ist besonders in der gesegneten Rheinebene mild. 
Aber auch das Bergland ist ein freundlicher, größtenteils fruchtbarer 
Landstrich. 
2. Die Bewohner. 1. Die Bevölkerung ist oberdeutsch uud ge- 
hört 4 Volksstämmen an. Die Bayern wohnen in Ober- nnd 
Niederbayern (Altbayern) und in der Oberpfalz, die Schwaben 
westlich vom Lech, die Maiufraukeu iu den drei fränkischen Kreisen- 
die Bewohner von der Rheinpfalz sind Rh ein franken. — Die 
Bevölkerungsdichtigkeit bleibt im allgemeinen recht beträchtlich 
hinter dem Mittel des Deutschen Reichs zurück. Nur die Rheinpfalz 
hat viel dichtere Bevölkerung. Die schwächste Bevölkerung weist die 
-.Obeipfalz auf. 
Der Konfession nach sind die Bewohner fast zu 3/4 der Volks¬ 
masse katholisch. Fast ganz katholisch sind Südbayern, die Oberpfalz 
und Unterfranken; größtenteils protestantisch ist Mittelfranken, ge- 
mischt Oberfranken und die Rheinpfalz. Kirchlich gehören die Katholiken 
zu den beiden Erzbistümern München-Freising und Bamberg. 
Die allgemeine Volksbildung steht auf hoher Stufe uud wird 
durch 7 200 Volksschulen und die mit ihnen verbundenen Fortbildungs- 
schulen, ferner durch Realschulen und gymnasiale Bildungsanstalten 
vermittelt. Höhere Bildung geben die Universitäten München, Er- 
langen und Würzbnrg, die technische Hochschule zu München und zahl- 
reiche Fachschulen. Sehr groß ist in Bayern die Fürsorge für ge- 
brechliche und arme Kinder. (Anstalten für Blinde, Taubstumme, 
Blöde, Epileptische, Waisen, Verwahrloste u. a, m.). 
2. Unter den Nahrungsquellen bildet die Lan dw irtsch aft 
die allgemeinste und wichtigste Beschäftigung der Bewohner Bayerns. 
Der Ackerbau in Korn und Weizen ist besonders ergiebig in Nieder- 
bayern (Straubinger Becken), der eigentlichen Kornkammer Bayerns, 
und im Ries um Nördliugen. Garten- und Weinbau blühen be- 
sonders im Maintal und in der Pfalz. Bekannte unterfränkische Weine 
sind der Stein und Leistenwein, geschätzte Pfälzer Sorten Deidesheimer, Ditrk 
heimer und Forster. Viel Hopfen wird besonders in der Gegend von 
Schwabach (Spalt), Nürnberg (Altdorf) und in Niederbayern angebaut. 
Tabak liefert besonders die Rheinpsalz, aber auch die Gegend von 
Nürnberg-Fürth in bedeutender Menge.
	        
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