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Teile des Mittelländischen Meeres sind der Golf du Lion, der
Golf von Genua, das Tyrrhenische Meer (von der Apen-
ninischen Halbinsel und den Inseln Sardinien, Korsika und
Sizilien eingeschlossen), das Jonische Meer, das Adriatische
Meer und das Ägäifche Meer.
Aus dem Ägäischen Meere kommt man durch die Straße der
Dardanellen (Hellespont) in das Marmarameer, von da
durch die Straße von Konstantinopel (Bosporus) in das
Schwarze Meer mit dem Asowschen Meere (Halbinsel Krim).
Im Südosten und Osten geht die Grenze durch die Manytsch-
Niederung nach dem Kaspisee und läuft längst des Uralflusses
und des Uralgebirges nach dem Nördlichen Eismeere.
Der Rumpf des Erdteils bildet ein Dreieck, dessen Ecken in der
Spitze des Golfes von Biscaya, dem Nordende des Urals und der
Wolgamündung liegen.
Bodcngestaltung: Die Glieder des Erdteils sind gebirgig. Der
Rumpf bildet ein großes Flachland, in dessen westlichen Teil sich ein
Gebirgsdreieck hineinschiebt. Alpen und Karpaten bilden die
Grundlinie dieses Dreiecks.
Das Flachland zerfällt in drei Teile:
1) das Osteuropäifche Flachland (im Westen bis an die Weichsel),
2) das Norddeutsche Flachland (zwischen Weichsel und Schelde),
3) dasFrauzösischeFlachland (zwischen Schelde und Pyrenäen).
Das Klima Europas ist im ganzen gleichmäßig und milde. Im
Gebiete des Mittelmeeres ist der Sommer sehr heiß und sehr trocken, der
Winter feucht (Winterregen) und milde. Im westlichen Europa mildert
die Nähe des Ozeans die Hitze des Sommers und die Kälte des Winters
(ozeanisches Klima), während im Osten bei der weiteren Entfernung vom
Meere Sommerhitze und Winterkälte bedeutend sind (kontinentales Klima).
Dem Klima entspricht der Pflanzenwuchs. Von Getreidearten Herr-
schen in Südeuropa Mais und Reis', in Mitteleuropa Weizen und
Roggen, in Nordeuropa Hafer und Gerste vor. Für Südeuropa
find die immergrünen Gewächse bezeichnend. Nach Norden zu folgen die
Laubbäume (Rotbuche, Eiche, Linde); am weitesten nach Norden gehen
die Nadelhölzer und die Birke.
Tierwelt: Die Haustiere werden auf dem ganzen Erdteil angetroffen.
Größere Raubtiere (Bär, Wolf, Luchs) kommen nur in den zusammen-
hängenden Wäldern des Ostens und in den Gebirgen vor; die kleineren
(Fuchs, Marder, Iltis, Wiesel) und das übrige Wild (Hirsch, Reh, Hase)
sind über den ganzen Erdteil verbreitet. Das Elen und der Wisent
werden künstlich gehegt; das Renntier ist auf den Norden beschränkt.
Lentz u. ©eeborf. Erdkunde I. 3