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ihm haftet etwas Unklares und Unentschiedenes, halb und halb Un—
überlegtes an, weshalb wir dieses Wort auch vor allem aus dem
Mund übelgezogener Kinder hören, während der Vernünftige, der mit
sich selbst klar ist, ausruft: „Ich will!“ Deshalb sagt auch der
Dichter, „es sei ein Unbestimmtes, das der Augenblick bestimme.“
„Die Sechse nehmen mich in Anspruch jeden Tag.“ Von ihrem
richtigen Verständnis und Gebrauch hängt unser Lebensglück ab.
Aber es bedarf aller Kraft, zur rechten Zeit das rechte von den
Sechsen zu treffen und es recht anzuwenden. Darum schließen wir
mit dem Dichter:
„Nur wenn Gott stets mich lehrt, weiß ich, was jeden Tag
Ich soll, ich muß, ich kann, ich will, ich darf, ich mag.“
Nach A. Edel.
59. Nicht der ist auf der Welt verwaist, — Dem Vater und Mutter
gestorben, — Sondern der für Herz und Geist — Keine Lieb' und
kein Wissen erworben.
Wer Vater und Mutter verloren, hat einen großen, unersetz—
lichen Verlust erlitten, ist aber gewöhnlich nicht verlassen. Denn
mitleidige Herzen und mildtätige Hände öffnen sich für ihn; liebende
Verwandte, gutherzige Nachbarn, vorsorgliche Gemeinde- und Stadt—
vorstände bemühen sich gemeinschaftlich ihm den Weg durch das
rauhe Leben zu ebnen. Von Vereinsamung und Verlassenheit kann
also bei dem eigentlichen Waisenkinde kaum gesprochen werden. Wohl
aber befinden sich in diesem Zustande jene unglücklichen Menschen,
die ihre schönen Anlagen haben verkümmern lassen, die weder die
edleren Neigungen ihres Herzens gepflegt noch ihre Erkenntniskräfte
ausgebildet haben, mit einem Worte die Herzlosen und die Unwissenden.
Der Herzlose verschließt sein Inneres gegen jedes Gefühl, das
einen andern betrifft als ihn selbst, und zieht um sich eine siebenfache
Mauer, innerhalb welcher das eigene Ich wie ein Tyrann gebietet.
Er hat keine Ahnung davon, daß in dem liebevollen Wirken für
andere zugleich das höchste irdische Glück besteht; er kennt nicht die
Wonne, die der Besitz eines liebenden Freundesherzens gewährt, er
fühlt nicht das Entzücken, das aus den Dankestränen des unterstützten
Armen entspringt, er entbehrt das Hochgefühl dessen, der für das
Vaterland und für Gott erglüht, er hat nicht das erquickende Be—
wußtsein gemeinschaftlich mit anderen nach hohen und begeisternden