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Deutsche Interessen in Mittelamerika. In Mittelamerika befindet sich ein
starker und tatkräftiger Stock ansässiger Deutschen, die mit dem Mutterlande rege
Handelsbeziehungen unterhalten. Die führende unter den fünf Republiken ist
Guatemala. Sie zählt auch die meisten Deutschen (800), die zugleich eine
wirtschaftliche Macht darstellen. Sie besitzen den größten Teil der Plantagen,
die meist mit Kaffeebäumen bestanden sind. In der jüngsten Zeit haben die
Pflanzungen allerdings durch Vulkanausbrüche stark gelitten. In den übrigen
Republiken haben gleichfalls Deutsche einen hervorragenden Anteil am Wirtschaft-
lichen Leben, besonders in Nicaragua und Costarica. Der deutsche Plan-
tagenbesitz Mittelamerikas stellt dermalen einen Wert von 50—60 Mill. M. dar. —
Wie in der Republik Mexiko macht sich auch in den mittelamerrkanischen Staaten
der Einfluß der Aankees mehr und mehr geltend.
Mexiko.
2 Mill. qkm, 13^ Mill. Eiuw.
Bodenkultur. Dieses Land eignet sich vermöge des stufenartigen Aufbaus
seines Bodens und der dadurch bedingten klimatischen Unterschiede für die ver-
schiedensten Kulturen: in der feuchtheißen Küstenebene für tropische Gewächse, auf
den kühleren Plateaus für solche der gemäßigten Zone. Demzufolge erzeugt es
Produkte der tropischen, subtropischen und gemüßigten Zone.
Mineralschätze. Im Welthandel steht keines der Landesprodukte an erster
Stelle. Die Bewirtschaftung des Landes befindet sich eben noch vielfach auf
niedriger Stufe. Teilweise hängt dies freilich damit zusammen, daß das Gebiet
a enorme Mineralschätze besitzt, deren Ausbeutung den Bewohnern weit mehr
Gewinn versprach als die Pflege des Ackerbaues. Noch heute ist Silber das
Haupterzeugnis, und Mexiko wird darin nur von den Vereinigten Staaten von
Amerika übertroffen. In den beiden letzten Jahrzehnten hat das Land übrigens,
dank dem Frieden, den es im Innern und nach außen genossen, ansehnliche Fort-
schritte gemacht.
Deutsche Interessen in Mexiko. An Deutschen wohnen in Mexiko
1500—1600. Sie haben ihren Sitz zumeist in der Hauptstadt und den größeren
Handelsstädten, da ihre HandelsUnternehmungen bei weitem die landwirt-
schaftlichen übertreffen. Unter den Ausländern, die im Lande wohnen, stehen
die Deutschen sowohl hinsichtlich der Mannigfaltigkeit der Beteiligung am Wirt-
schaftlichen Leben wie in Bezug auf Ansehen mit an erster Stelle. Im ganzen
beträgt der Wert der Handels- und landwirtschaftlichen Interessen der Deutschen
in Mexiko 300 Mill. M. In neuester Zeit treten indes im wirtschaftlichen Leben
die Iankees besonders stark hervor. Die Eisenbahnen namentlich sind größtenteils
mit dem Gelde der Union gebaut.
Westindien.
Westindien umfaßt drei Inselgruppen: die Großen Antillen (Kuba, Haiti,
Jamaika und Puerto Rico), die Kleinen Antillen und die Bahama-Jnseln.
Die Antillen sind die Fortsetzung der südamerikanischen Kordilleren, die Bahama
flache Koralleninseln.
