Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. 31 
einen Hauptausfuhrartikel —, dazu ist das Klima im Sommer heiß genug und 
infolgedessen Acker- und Wiesenbau lohnend. Viehzucht insbesondere wird 
mit gutem Erfolg betrieben. In Südontario erweist sich selbst der Obstbau 
sehr vorteilhaft. Reiche Erträge wirft ferner die Seefischerei Kanadas ab, 
vorzugsweise an den Küsten von Neu-Schottland und Neu-Fundland, dann der 
Bergbau, besonders in Britisch-Kolumbien und dem Jukondistrikt. 
Günstige Verhältnisse bestehen außerdem in Kanada für Handel und 
Verkehr. Hier ist der große, für Seeschiffe weit aufwärts zugängliche 
St. Lorenzstrom und im Anschluß hieran ein hochentwickeltes Kanalnetz. Des- 
gleichen überziehen zahlreiche Schienenstränge diesen Teil des Landes, und ins- 
besondere nimmt von hier die kanadische Pacisicbahn ihren Ausgang, welche 
bis an den Stillen Ozean führt. All das macht es verständlich, daß sich in 
Kanada auch größere Siedelungen entwickelten. Von diesen liegen am Lorenz- 
fluß Quebec und Montreal, dieses die bedeutendste Stadt Kanadas mit 
270000 Einw., am Ontariosee Toronto, 210000 Einw. Sitz der Bundes- 
regierung ist Ottawa. 
Erwägt man, daß Britisch-Nordamerika erst am Anfange seiner Entwick- 
lung steht, so sieht man ein, wie wenig Recht Voltaire hatte, als er gelegentlich 
der Abtretung Kanadas an England i. I. 1763 seine Landsleute mit den Worten 
tröstete, es seien doch nur quelques arpents de neige (einige Morgen Schneeland). 
Bergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und 
Handelswege bis zur Gegenwart. 
In der Entwicklung des Weltverkehrs lassen sich drei deutlich voneinander 
getrennte Zeiträume unterscheiden. Die 1. Periode umsaßt Altertum und Mittel- 
alter; die 2. Periode entspricht der neueren Zeit. Die 3. Periode beginnt mit 
dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. 
Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters. 
Den Verkehr dieser Periode kennzeichnen vor allem Küstenschiffahrt 
mtd Landverkehr. 
Altertum. Was zunächst den Seeverkehr des Altertums betrifft, 
so beschränkte sich dieser hauptsächlich auf das Mittelmeer, und die Völker, 
welche ihn vornehmlich vermittelten, waren die Phönizier und dann deren Schüler 
in der Schiffahrtkunst, die Griechen. 
Die Phönizier, das bedeutendste Seevolk des Altertums, haben das 
Mittelmeer vom östlichsten Gestade bis zu den Säulen des Herkules, wie man 
damals die Ränder der Straße von Gibraltar nannte, durchschifft und auf 
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