Full text: Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde (Teil 6)

32 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. 
dessen Inseln wie an seinen Küsten Kolonien angelegt. Doch erstreckten sich ihre 
Seefahrten auch aus das Rote Meer und den Indischen Ozean; ja nach Herodot 
sollen phönizische Schiffe unter dem ägyptischen König Necho vom Roten Meere 
aus Afrika umsegelt haben. 
Auch die Griechen befuhreu zumeist das Mittelmeer, dann noch das 
Schwarze Meer. Über das Mittelmeer hinaus wagten sich nur einzelne kühne 
Seefahrer und auch nur selten. Einer von ihnen ist Pytheas von Massilia, der 
um 340 v. Chr. an der Küste von England landete und von hier nordwärts 
bis „Thüle" (vielleicht eine der Shetland-Jnseln) steuerte. Zur Zeit der Pto- 
lemäer fuhren die Handelsschiffe der Griechen von den Handelshäfen am Roten 
Meer aus teils längs der Ostküste von Afrika südwärts teils nach Indien hinüber. 
Die äußersten Grenzgebiete der Schiffahrt des Altertums waren einerseits 
Indien und die ostasrikanische Küste, anderseits die Britischen Inseln und (freilief) 
nur einmal berührt) die Küste von Oberguinea. (Diese erreichte der Karthager 
Hanno um 500 v. Chr.) Zum allergrößten Teile aber bewegte sich 
der Seeverkehr des A l t e r t u m s auf dem M i t t e l m e e r e und war 
daher im wesentlichen Küstenschiffahrt. Die „hohe See" wurde 
gemieden. 
Der Schauplatz des Land Verkehrs im Altertum waren vor allem die 
das verkehrsreiche Mittelmeer umschließenden Länder, außerdem ein schmaler 
Landstreifen zwischen 30. und 40.° n. Br., der von Kleinasien über die Hoch- 
flächen Asiens nach Indien und in die Seidengebiete des asiatischen Ostens führte. 
Von China brachten asiatische Händler die wertvollen Seidenstoffe über die 
innerasiatischen Hochländer nach der Ostgrenze des römischen Reiches. — Die 
Pfade, aus denen sich der Landverkehr des Altertums vollzog, waren zumeist 
Saumwege, die sich an die Flnßlänse hielten, den Tälern folgten und die Pässe 
aufsuchten. Die heutigen Karawanenwege sind ihre getreuen Abbilder. Doch 
fanden sich auch schon in einzelnen Neichen des Altertums Kunststraßen, so in 
China und Persien, sogar bei den alten Azteken und Peruanern. Namentlich 
aber war das Römerreich in der Kaiserzeit bereits von einem Netz zum Teil 
ganz vorzüglicher Straßen durchzogen, aus denen sogar ein staatlicher Post- 
dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung 
in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. 
Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 
1. Die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische 
Straßenzug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von 
Karthago aus seinen Abschluß san'd in dem Straßennetz durch die 
nordwestlichen Küstengebiete Afrikas. 
2. Der Straßenzug von Rom über Aquileja nach Jstrien, Jllyrieu, durch 
das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach 
Asien. 
3. Die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyre- 
näen-Halbinsel und endlich 
4. die Linie über Mailand nnd die Alpenpässe nach Gallien, Britannien 
und Germanien.
	        
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