Die Lufthülle (Atmosphäre),
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2. Subtropische Regen (von 28° N. und S. bis 40° N. und S.).
Diese Niederschläge fallen im Winter (so im Mittelmeergebiete). — Die Regen-
losigkeit dieser Gebiete im Sommer (die Sommerdürre) erklärt sich dadurch,
daß der Passatgürtel während des sommerlichen Sonnenstandes seiner Halbkugel
seine Polargrenze am weitesten über den Wendekreis hinausrückt. In der Winter-
lichen Jahreshälfte hingegen bringt dem subtropischen Gürtel der über ihn sich
verbreitende Äquatorialstrom reichlichen Regen.
3. Gleichmäßige Niederschläge, d. h. solche, die zu allen Jahres-
zeiten eintreten, haben ihr Verbreitungsgebiet besonders in den mittleren und
höheren Breiten. Doch kann man auch hier eine Jahreszeit als die vorwiegend
regnerische bezeichnen; so empfangen z. B. die Binnenländer meist Sommer-
regen.
4. Die Monsungebiete haben periodischen Regenfall: im Sommer
infolge der Seewinde Regen, im Winter der Landwinde halber Dürre.
Anmerkung. Brückner vermutet für die ganze Erde das Bestehen von Klimaschwan-
kungen von einer durchschnittlichen Dauer von 35 Jahren, und zwar derart, daß in der
einen Hälfte der Periode das Klima der ganzen Erde ein mehr kontinentales (trocken-warmes),
in der andern ein mehr maritimes (feucht-kühles) sei. Nach Richter erfolgen die Gletscher-
schwankungen genau in derselben Weise wie die Klimaschwankungen; es gibt neben der
35jährigen Periode der Klimaschwankungen auch eine 35jährige der Gletschervorstöße. — Für
die Annahme einer dauernden Klimaänderung haben sich bisher Anhaltspunkte nicht
ergeben.
Das Klima.
Der mittlere Zustand, der sich aus der Gesamtheit aller
Witterungserscheinungen eines Ortes ergibt, heißt dessen
Klima.
Seine Teilerscheinungen in einzelnen größeren oder kleineren Zeitabschnitten
bezeichnet man als Witterung.
Das Klima eines Ortes umfaßt also Wärme, Luftdruck und atmosphärische
Feuchtigkeit, die in den verschiedensten Verbindungen auftreten können, und hier--
nach unterscheidet man tropisches, gemäßigtes und polares Klima, Land-
und Seeklima, Höhen- und Niederungsklima u. a.
Die Gletscher.
Die Schneegrenze. Darunter versteht man jene Linie, jenseits welcher der
gefallene Schnee nicht mehr schmilzt. Sie liegt in unseren nördlichen Kalkalpen
etwa bei 2800 m, steigt aber in den südlichen Ländern entsprechend höher an,
so an den trockenen tibetanischen Abhängen des Himalaya bis 5500 m, an dessen
regenreichen Südabhängen bis 4900 in, am Kilimandscharo bis 4400 m, während
sie in den Polargebieten bis zum Meere herabgeht. In unseren Alpen wird die
Höhe des gefallenen Schnees im Jahre auf etwa 1 m geschätzt. Die Schnee¬
massen müßten nun im Laufe der Zeit zu gewaltiger Ausdehnung anwachsen,
sorgte die Natur nicht für deren regelmäßige Abfuhr; diese geschieht 1. durch die