Full text: Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde (Teil 6)

Die Lufthülle (Atmosphäre). 55 
der Suphellengletscher bis 50 m, der Skridjöklar in Island bis wenige Meter 
über dem Meere herab. Unter den alpinen Gletschern sind die größten der 
Aletschgletscher mit 24 km, der Unteraargletscher mit 17 km,, das Meer de Glace 
am Montblanc mit 15 km und der Gepatschferner in den Ötzthaler Alpen mit 
11 km. 
Abschmelzung der Gletscher. Auf dem Wege talabwärts bewirken 
Sonnenbestrahlung, Luftwärme, Verdunstung und Regen unaufhörlich etr.: Ab¬ 
schmelzung der oberen Eismassen. Hierdurch entstehen die Schmelzwässer, 
die Gletschermühlen und die Gletschertische. Ferner wird die Eismasse 
noch vermindert durch die Abschmelzung von unten, zum Teil infolge der Erd- 
wärme und durch die Wirkung des Druckes. Das Produkt hiervon ist der 
Gletscherbach, der am unteren Ende des Gletschers aus dem Gletscher- 
tore hervortritt. Das Abschmelzen des Gletschers bezeichnet man auch als 
Ablation. 
Bewegung der Gletscher. Auch die Fortbewegung des Gletschers hat 
große Ähnlichkeit mit der des fließenden Wassers. Der Eisstrom bewegt sich 
rascher in der Mitte als an den Seiten, rascher in den oberen Teilen als am 
Grunde. Die Gletscherbewegung ist ein wirkliches Fließen, kein Gleiten oder 
Fallen; in jeder Hinsicht verhält sich ein Gletscher wie eine auf geneigter Unter- 
läge auflagernde dickflüssige Masse (Günther). 
Die Ursache der Gletscherbewegung ist die Schwere. 
Das unterste Ende des Gletschers ist — wiederum ähnlich dem eines 
Flusses — ein Gebiet der Ablagerung, das vom Gletscher verfrachtete 
Schuttmaterial wird hier zu End-Moränen aufgetürmt. Analog den Ge- 
birgsflüfsen lassen sich auch an ausgebildeten Gletschern 3 Teile ihrer Ent- 
Wicklung erkennen: das Sammelgebiet, das Gebiet der Abfuhr und das der 
Ablagerung. 
Gletschertypen. Die vorerwähnte Form der Gestaltung eignet im wesent- 
lichen dem alpinen Typus der Gletscher. Anders ist der skandinavische 
Typus beschaffen, entsprechend dem vorwaltend plateauartigen Charakter des 
Landes; flache Firn- und Eisflächen bedecken die weiten Fjelde und schieben sich 
gleichmäßig fort bis an den Talrand, um dort als Gletscherlawinen abzubrechen. 
Doch fehlt es auch nicht an ausgeprägten Eisströmen. Grönland endlich erfüllt 
eine kompakte, geschlossene Eismasse, das sog. Inlandeis, aus dem nur ver- 
eiuzelte Felskuppen aufragen. Bodengestalt und Klima bedingen im wesent- 
lichen den Typus der Gletscher. 
Vorstoß und Rückgang der Gletscher. Nach Beobachtungen in 
den Alpen bleiben die Gletscher nicht stationär, sondern ihre Enden unterliegen 
Schwankungen. In den letzten Jahrzehnten sind alle Alpengletscher weit zurück- 
gegangen und ihre Moränen liegen heute kilometerweit vom wirklichen Gletscher 
entfernt. Neuestens wird vielfach wieder ein Vorrücken festgestellt. Feuchtkühle 
und trockenwarme Perioden wechseln miteinander ab. Auf eine Niederschlags- 
reiche Jahresreihe folgt ein Vorstoß, auf eine trockene ein Rückzug der 
Gletscher.
	        
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