92
Allgemeine Erdkunde.
gesichert, und das Gespenst der Hungersnot kann wenigstens aus dem Wirtschaftsleben
der europäischen Kulturvölker als verbannt gelten.
Österreich-Ungarn
Deutschland Rußland 1 Frankreich Übr. Staaten 22°/»
30%
24- %
13%
11%
14-°/. ! 8%
Europa 92%
86. Die Kartoffelernte 1910: 150 Mill. t.
2. Die Kartoffel. Sie stammt aus Chile und kam schon Ende des 16. Jahr-
Hunderts nach Europa, fand aber in diesem Erdteil erst nach der Hungersnot des
Jahres 1770 allgemeine Verbreitung. Heute werden mehr als der Welternte
hier erzeugt.
Ein tiefer, aber leichter Boden sagt der Frucht am besten zu, daher ihre große
Verbreitung in den sandigen Glazialgebieten Deutschlands und Rußlands, wo
sie nicht nur ein wichtiges Nahrungsmittel, sondern auch ein wertvolles Viehfutter
und Rohstoff für die Spiritusbereitung liefert.
Bon der Welternte (1910 etwa 150 Mill. t) entfallen fast auf D eutsch-
land, fast \ auf Rußland, reichlich je ^ auf Österreich-Ungarn und
Frankreich. Von außereuropäischen Staaten erzeugt nur die Union noch be-
achtenswerte Mengen (Fig. 86).
3. Zucker.
Ursprünglich kannte man nur die Bereitung des Zuckers aus dem Zucker-
rohr. Seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts wird auch aus der Zuckerrübe
Zucker hergestellt. Jenes ist ein Bewohner der Tropen und Subtropen, diese
eine Nährpflanze der Gemäßigten Zone.
Die Haupterzeugungsländer des Rohrzuckers sind Britisch-
Indien, Java, Kuba und die Hawaii-Jnfeln. Diese Gebiete bringen zu-
sammen etwa f- der Welternte des Zuckerrohrs hervor. Europa ist an seiner Er-
zeugung, abgesehen von geringen Mengen in Südspanien, nicht beteiligt sFig. 87).
Dafür liefert es von der Welternte des Rübenzuckers mehr als
Deutschland steht nach Anbau und Verarbeitung der Zuckerrübe weit obenan.
Ihm folgen Rußland, Österreich-Ungarn und Frankreich, dann mit viel
geringeren Beträgen noch eine Anzahl anderer Länder. Der wichtigste anßer-
europäische Produzent ist die Union Mg. 88).
Jndien Java Kuba Hawaii
25%
15%
9%
21 %
6%
12%
8%
Asien 4-9 %> Amerika 39% Australien
87. Rohrzuckergewinnung 1910: 8,5 Mill. t.
Frankreich
Deutschland Rußland Österreich-Ungarn i Li br. Staaten 19%
30 %
25 %
16%
8%
6%:
v Union
E u ro pa 93 %
88. Rübenzuckergewinnung 1910: 8,5 Mill. t.