Object: Allgemeine Erdkunde, ausgewählte Abschnitte aus der Länderkunde, Lesestoffe aus der geographischen Literatur (Teil 7)

22 
Neckar, oberhalb Neckargemünd. 
Der Fluß, der hier schon Schiffahrt erlaubt, also sich in seinem Mittellauf befindet, bekommt von den Seiten aus dem 
Odenwald steiler abstürzende Zuflüsse; diese müssen ihren reichlichen Schutt vor den Mündungen absetzen. 
In den seltensten Füllen aber zeigt die Natur eine schematische Ausbildung 
der Flußläuse, ost wird nur Ober- und Unterlaus unterschieden. Wo ein Fluß 
aus dem Gebirge unmittelbar ins Meer oder in einen größeren Fluß mündet, 
besteht er fast nur aus Oberlaus, wie die pazifischen Flüsse Süd- und Nord- 
amerikas. Die Alpenflüsse Lech, Isar, Inn haben nur einen Ober- und einen 
Mittellaus, bei reinen Tieflandsflüssen, z. B. bei der Ems, kann man nur von 
einem Unterlause sprechen. 
2. Die räumliche Entwicklung der Flüsse. 
a) Flnßtypen mit gehemmter Entwicklung. Nicht bloß die klimatischen, auch 
die übrigen geographischen Verhältnisse behindern mitunter die Ausbildung der 
Flüsse. Es ist beachtenswert, daß ein so mächtiges, schnee- und gletscherreiches 
Hochgebirge wie der Kaukasus keinen großen Strom aussendet. Pontus und 
Kaspisches Meer engen den Raum ein. Die gleiche Erscheinung wiederholt sich bei 
allen gebirgigen Küstenländern, die wohl zahlreiche, aber nur kleine Flüsse haben, 
so an der Ostküste Italiens, der Westküste Amerikas. Große Gebirge allein erzeugen 
noch keine großen Flüsse; sie zersplittern vielmehr die Flußbildung. 
In Zentralasien vereinigen sich zwar mächtige Hochgebirge mit ausgedehnten 
Flachländern und Ähnliches ist auch im Großen Becken des westlichen Nordamerika 
und in Australien der Fall; doch die Flüsse dieser Gebirge erreichen das Meer 
nicht. Durch Randgebirge abgeschlossene und darum regenarme Binnenländer 
bewirken eine Verkümmerung der Flußentwicklung.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.