Metadata: Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche (Theil 1)

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A. Europa. 
ver ist ausgezeichnet gut. — In der Nahe der Stadt siegt das 
Dorf Neichen dach, wo einst der alte Berner Held Rudolph 
v. Erlach, der Sieger bei Laupen 1339 und Befreier seines Vater¬ 
landes, von seinem Schwiegersöhne Rudenz, mit seinem eignen 
Siegerschwerdte, das an der Wand hing, in hohem Alter ermor¬ 
det wurde. — Einige Stunden nördlich von Bern liegt das 
Schloß Buchsee und in der Nahe der Ort Hofwyl, wo das 
bekannte landwirrhschaftliche Institut von Fellenberg sich befindet. 
Zu diesem untern Theile des Cantons gehören noch: u) das 
Emmenthal, eine 9 — 10 St. lange, 4 — 5 St. breite, durch 
fette Alptriftcn, fleißigen Anbau und Betriebsamkeit der Bewoh¬ 
ner ausgezeichnete Landschaft. Der Emmenthaler Käse ist weit 
und breit berühmt; der Hauptort der Gegend ist Burgdorf, an 
der Emme, mit einem Schlosse, welches von der Regierung dem 
Pestalozzi'schen Institute überlassen worden war. kr) Das See¬ 
land, oder die östlichen Ufer des Bielersees, wo guter Wein 
wächst. Hier liegen die Orte: Nidau, an der Ziel; Aarberg, 
auf einer Insel der Aar, und Erlach oder Ceriier. 
Das Oberland begreift den südlichen Theil des Cantons 
und besteht aus mehreren von Norden gegen Süden zu den höch¬ 
sten Gebirgen emporsteigenden Thälern, als das Hasli-Thal, 
Grindelwald-Thal, Lauterbrunner-Thal, Kander- 
Thal, Frutingen-Thal, S im men-und Saanen-Thal. 
Diese höchst wilde und dabei reizende Gegend ist von jeher von 
Fremden vorzugsweise besucht worden. Von Bern aus gelangt 
man zuerst zu dem Städtchen Thun, am See gleiches Namens, 
von da nach Unterseen, zwischen dem Thuner-und Brienzer- 
See, wobei das Schloß Jnterlaken (inter Incus); hier, ob¬ 
gleich der Ort von hohen Bergen umschlossen ist, wachsen noch die 
größten Nußbäume in der Schweiz. Von hier aus besucht man 
gewöhnlich folgende 3 Thäler. Das Haslithal, lOSt.lang, 
von der Aar durchströmt, und von einem durch Schönheit, mildere 
Sprache und hohe Freiheitsliebe ausgezeichneten Volksstamme be¬ 
wohnt, welcher sich rühmt, in uralter Zeit einst aus Schweden, 
einer Hungersn^th wegen, ausgewandert zu seyn. Der Hauptort 
ist Meiringen im Unter-Haslithale, bei welchem der Reichen¬ 
dach einen der schönsten Wasserfälle in der Schweiz bildet. Von 
Meiringen steigt man noch 7 St. immer an der Aar entlang bis 
zum Spirale auf dem Grimsel; viele herrliche Wasserfälle sieht 
man auf diesem Wege, der aber besonders in den letzten Stunden 
höchst steil und fürchterlich ist. Das Spital liegt 5028 F. über 
dem Meere, */2 St. unter dem höchsten Punkte des Weges, und 
wird von einem Einwohner des Thales vom März bis November 
bewohnt. Arme werden hier unentgeldlich gespeist; Wohlhabende 
zahlen nach Gutdünken. Bon hier führt ein Weg über den Grim¬ 
sel nach Obergesteln in Wallis: ein andrer über die sogenannte 
Maien-
	        
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