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Westind>'en. Kleine Antillen.
hende Berge, Eustach mit zwei Spitzen, die ehedem Feuerberge waren;
beide weniger einträglich durch Jucker, Tabak, Kakao und an¬
dere Westindische Früchte, als durch Schleichhandel, der ehedem
für 5 Mili. Holl. Guld. Koloniewaren, aus den Nachbarschaften auf¬
gekauft, zur Ausfuhr brachte und viele Fabrikwaren, Lebensmittel rc.
absetzte. — Die Regierung führt ein Gouverneur nebst bekge-
gebenem Rathe — Gin Städtchen liegt auf St. Eustach mit einem
Fort an einer Rhede u. ist Sitz des Gouverneurs.
6. St- Christoph (St. Kitts), eine der wichtigern Engl. Inseln, z4
Q. M, 25 dis 28,000 E. — Hochliegend, mit hohen Gebirgen, Fel¬
sen und Schluchten im Innern, der Mount Misery 3711' hoch; sehe
vulkanisch und reich an Schwefel. — Zucker als Haupterzeugniß
und sehr viel Rum; übrigens Baumwolle und Westindische Früchte,
Mais, Pfeffer rc. — Stadt:
Baffe Ter re, Hptst., mit Fort Londonderry. 800 H., 6440 E.
7. Newis, Engländisch, i Q. M-, bis 11,000 E., fast nichts als Ne¬
ger bis auf 600 Weiße. — Ein Bergkopf vulkanischen Ursprungs,
stark bewaldet; der Boden trefflich und zu Zuckerpflanzungen stark be¬
nutzt. — Zucker als Hauptware, überdieß auch Tabak u. Baum¬
wolle. — Stadt:
Charlestown mit Fort u. Rhede ist Stapclort.
8. Antigua, Engl.; Hauptinsel des General-Gouvernements der sämmt¬
lichen Engl, Leewards, (welches in sich faßt St. Christoph, Newis,
Antigua und Montserrat,) 44 Q. M, 50,000 E., unter denen 45,000
Sklaven ulch Farbige. — Gebirgsland zum Theil mit dem Monkbill
als höchste Spitze; starker Anbau. — Zucker als Hauptgegenstand
dann auch Jnoigo, Tabak, Ingwer u. dgl. — Ein Gouverneur,
ein Senat und Assemblii. —
St. John, Hptst., Sitz des Statthalters, 1800 H., 16,000 E.;
zwei Forts, schöner Hafen.
English Harbour, mit bevestigtem Hafen, Arsenal u. Werften.
9. Montserrat, Engländisch, 2 Q- M., 11,300 E. — Bergig mit
schönen Waldungen. — Zucker, Baum wolle, Indigo; viel
Rum. -Stadt:
Plymouth ist der Stapelort.
10. Guadelupe, sehr wichtige Französische Doppelinsel, 30z Q. M.,
H5.000 E- — Getheilt durch einen Seekanal in den Theil Grande
Terre und Guadeloupe oder Basse Terre. Beide hoch, gebir¬
gig, vulkanisch und sehr fruchtbar. — Starker Anbau für alle 7 Sta¬
pelwaren Westindiens, auf 14 Mill. kiv. Ausfuhr. — Ein Gouver¬
neur verwaltet die Regierung der Insel und der Nachbarschaften De-
sirave, Marie galante und Les Saintes. — Städte:
Basse Terre, Hptst. mit Fort und Rhede. 7500 E.
Point ü Pitre, fester Platz mit Fort auf Grande Terre. Treffli¬
cher Hafen.
11. Desirade, Französisch, i^Q. M., 900 E. — Zucker, Baum¬
wolle, Kaffee.
12. Marie galante, Französisch, 4-rV Q. M., 12,400 E. — Sehr
ergiebig an Kaffee, Baumwolle, Zucker, Indigo und Ka¬
kao.
13. Les Saintes oder Heiligeninseln, Französisch. — 6 Eilande, zu¬
sammen 6, (nach Andern nur 1) Q.M., 1300 E. — Baumwolle
und Kaffee als Stapelwaren.
14. Dominika, Dominique, Engl. 13! Q- M-, 26,500 E-; auch
noch Reste von Karaiben. — Gebirgsland im Innern und überall
Spuren des vulkanischen Ursprungs. Flachland von großer Fruchtbar¬
keit an den Küsten, von vielen Flüssen gewässert. — Hauptckzeugnisse