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78 III. Die außereuropäischen Erdteile.
H 303. Seen. DasKaspische Meer,dergrößteLandseel440000^m), derAräl-
und der Balkäsch-See sind Reste eines früheren Meeres, das die Ebenen
des westlichen Erdteils bedeckte. Der größte Gebirgssee ist der tiefe Baikal-
See. Sehr groß ist die Zahl der kleineren Seen.
§ 204. Die zur Hälfte von Europäern abhängige Bevölkerung beträgt etwa
960 Mill. Den N und 0 hat die Mongolische Rasse inne, den SW die
Mittelländische, den fernsten 80 die Malaiische.
Die Verteilung der Volksdichte ist sehr ungleich (s. den Atlas!). Warum?
Etwa doppelt so dicht wie im Deutscheu Reiche wohnt die Bevölkerung in den
chinesischen Tiefländern, in Teilen Vorderindiens und Japans, ferner in Java.
§ 205. Religion. Süd- und Vorderasien sind die Heimat der großen Weltreligionen.
Die älteste ist der Brahmanismnsdie „Religion der Kasten", eine „Lehre
für die höheren Stände". Der größte Teil Indiens gehört dieser Religion an.
Die andere Religion, der Buddhismus2, ist die Hauptreligion der Mongolen.
In Chiua ist die Lehre Koufutses, eine Sittenlehre, die Staatsreligion.
Die Japaner huldigen neben dem Buddhismus in großer Zahl auch dem alteu,
aus Helden-, Ahnen- uud Naturverehrung zusammengesetzten Volksglauben.
Inden gibt es etwa 1 Mill., Christen etwa 20 Mill., Mohammedaner
in Vorderasien, Turän, Teilen Jnnerasiens, in Vorderindien und auf den
Malaiischen Inseln etwa 150 Mill. — Die Nordasiaten sind Heiden.
B. Einzelgebiete.
1. Vorderasien.
§ 206. Den Teil Westasiens, der im N durch das Schwarze Meer, den Kau-
kasus und das Kaspische Meer, im 0 durch eine Linie vom Kaspischen Meer
zum Indus und im S und W durch den Indischen Ozean und das Mittel-
meer begrenzt wird, bezeichnet man als Vorderasien. Es ist vorwiegend
Hochland. Nur Mesopotamien ist ein größeres Tieflandgebiet.
Die Tafelländer Arabien, Palästina und Syrien erinnern an Afrika.
Im N unterscheidet man das Kleinasiatische, Armenische und Jra-
uische Hochland. Das höchste Gebirge des ganzen Gebietes trägt
Kankasien im N, nämlich den Kaukasus.
1. Kleinasien.
§ 207. Bodengestalt. Die im W reich gegliederte Halbinsel Kleinasien besitzt
fast die Größe Deutschlands. Im N ist diesem Hochland das Pontische
Gebirge, im 3 der Taurus, im 80 der Autitaurus aufgesetzt. Auch
durchziehen einige ostwestlich gerichtete Ketten das Hochland und setzen sich
1 Der Brahmanismus lehrt, daß ein höchstes Wesen die Welt regiert, neben dem
drei Hauptgottheiten (ber Schöpfer, der Erhalter und der Zerstörer der Welt) und zahl-
reiche Nebengötter stehen, denen man prächtige Tempel erbaut hat. Öffnet sich nach dem
Tode dem Sündenreinen sogleich der Himmel, so steht dem Sündigen erst noch eine Seelen-
Wanderung bevor, d. h. seine Seele wandert in den Leib eines anderen Menschen oder
eines Tieres, bis sie endlich in den Himmel kommt.
2 Der Buddhismus unterscheidet sich vom Brahmanismus besonders dadurch, daß
er die Kasteneinteilung verwirft und die Gleichheit der Menschen lehrt.
