Full text: Die fremden Erdteile (H. 3)

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Zentralasien, das gewalligste Hochland der Erde. 
Sandwüsten gibt es Grassteppen. Fruchtbare Lasen mit Weizen, Mais, 
Reis, Wein- und Obstbau, Gemüse, Feigen, Baumwolle und Flachs kommen 
nur an den Flüssen, die eine künstliche Berieselung ermöglichen, vor. In 
den Steppen werden Rinder, Schafe, Kamele und Pferde gezüchtet. Be- 
sonders reich an Steppen ist die Dsuugarei. Das ganze Gebiet, dreimal 
so groß als Deutschland, zählt nur 11/.2 Millionen Einwohner, die sich 
an den Flüssen zusammendrängen, während die übrigen Gegenden fast 
menschenleer sind. Hier liegen auch einige Städte, so Jarkand, eine 
Großstadt, am Jarkandflusse, Kaschgar, eine große Mittelstadt, am 
Ostabhange des Randgebirges . K h o t a n , eine Mittelstadt, am Khotan- 
flusse, alle wichtig durch Karawanenhandel nach Rußland, Kaschmir und 
China, sowie durch Seiden- und Teppichweberei. Das Gebiet wird von 
türkischen Stämmen bewohnt und gehört als Osttnrkestan zu China. Der 
östliche, größere Teil des Hanhai umfaßt die Mangolei, ungefähr 
Millionen qkm groß. Dieselbe ist auch vou niederen Ketten durch- 
zogen, sonst fast nur Kieswüste oder Steppe, nach den Rändern zu kommen 
Oasen vor. Die Sommer sind ebenfalls warm, die Winter kalt. Von 
den Rändern kommen einige Flüsse. Durch den Süden fließt der Hoangho, 
durch den Norden der Amur vom Jablonoigebirge und die Selenga nach 
dem Baikalsee. Die Bevölkerung besitzt noch nicht die Dichte von 1; 
Schaf- und Kamelzucht sind die Haupterwerbsquellen; dazu kommt an 
den Rändern etwas Ackerbau, Das Gebiet ist ein wichtiges Durchgangs- 
land zwischen China und Rußland. Der Hauptort ist die Mittelstadt 
Urga an der Karawanenstraße von Peking über den Kalganpaß nach 
Maimatschin —Kiachta. Die Bewohner sind Mongolen und Buddhisten; 
das Gebiet ist gleichfalls ein chinesisches Nebenland. Die Ostgrenze der 
Mongolei bildet vom Hoangho bis zum Amur das Chingangebirge, ein 
Mittelgebirge, das sanft zur Gobi, steil nach Osten abfällt, Pässe von 
1100—1400 m aufweist. — 
6. Der Nordrand. Im Norden wird das Hochland nicht von 
einem einheitlichen Gebirge, sondern von mehreren Systemen begrenzt, 
der Rand beginnt im Osten mit dem Jablonoigebirge, einem Mittelgebirge 
mit mehreren Parallelketten, steilem Abfall nach Süden, sanfter Abdachung 
nach Nordwesten. Es besteht aus Urgestein und ist reich an Gold, Silber, 
Eisen, Blei und Quecksilber. In die nordwestliche Abdachung ist der 
langgestreckte Baikalsee, 7/g so groß als Brandenburg, eingebettet. Nord- 
östlich setzt sich das Gebirge im Stanowoigebirge fort. Westlich vom
	        
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