Sachsen.
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und Dörfer.
emerkungen.
Freiberg, ziemlich 22,000 Einw. Wie die Stadt ihren Ursprung
der Entdeckung der Silbererzgänge im 12. Jahrhundert
verdankt und infolge dessen das sächsische Bergwesen
begründet hat, so ist sie auch noch heute der Mittelpunkt
desselben. Zugleich bildet sie die Wiege der Reformation
im ^beninischen Sachsen, wie eine der Grabstätten
unserer Fürsten (von Heinrich dem Frommen, f 1451,
bis mit Georg IV., f 1694). Auch in künstlerischer Hin-
sicht (goldne Pforte) ist sie nicht ohne Bedeutung.
10 Städte zwischen 20,999 und 19,999 Einw.:
Meerane, 19,000 Einw.
Zittau, ziemlich 18,000 Einw.
Crimmitzschau, 15,000 Einw.
Bautzen, 13,000 Einw.
Neichenbach, ziemlich 13,000 Einw.
Annaberg , ziemlich 12,000 Einw.
Meißen, 11,000 Einw.
Werdau, 11,000 Einw.
Großenhain, 10,000 Einw.
Döbeln, 10,000 Einw.
29 Städte zwischen 10,000 und 5000 Einw.
Die größten Dörfer sind um Leipzig, Zittau, Zwickau
und Chemnitz.
Das bevölkertste Dorf ist
Reudnitz, über 9400 Einw.
Das größte selbständig entwickelte Fabrikdorf ist
Seishennersdorf, über 6300 Einw.
Sehr verschieden sind die Dörfer um Leipzig und Dres-
den, und die auf dem oberen Erzgebirge und im Voigtlande.
Finden sich dort vielfach schöne Villen, so hier noch schindel-
bedachte Holzhütten.
Zu den Schönburg'schcn Receßherrschaften gehören
in der Zwickauer Kreisdirection 9 Städte:
Hartenstein, Hohenstein,
Lößnitz, Ernstthal,
Cattnberg, Meerane
Lichten stein, und
Glauchau, Waldenburg;
in der Leipziger Kreisdirection 3 Städte:
, Penig,
Burgstädt und
Lunzenau (zum Theil).
Im Ganzen bilden die Schönburg'schcn Besitzungen ein
Gebiet von 6% HWln. mit mehr als 131,000 Einw.
Sachsen, in seinem einstigen Bestände die Wiege der
deutschen Reformation, das Land, welches in jenen Tagen eine
so hohe, bedeutungsvolle Stelle innerhalb des deutschen Reiches
einnahm, sank doch nach Beendigung des 30jährigen Krieges
je mehr und mehr, bis es endlich im Jahre 1815 über
3/t Million seiner Bewohner und über die Hälfte seines Be-
sitzthums (367*/2 □Meilen)*verlor. Seitdem ist es durch die
Trefflichkeit seiner Fürsten, wie durch die Rührigkeit seiner
Bewohner stetig gewachsen, so daß es ist, wie Grube treffend
bemerkt, „als ob es feine Kraft in dem Maße concentrirt hätte,
als unglückliche politische Verhältnisse ein Stück nach dem an-
dern von diesem Lande abgerissen haben. Die glückliche Ein-
heit von Lust an gelehrter Forschung und der Praxis eines
regen Fabriklebens, von kaufmännischem Handelsgeist und
musikalischem Sinn, von bürgerlicher Einfachheit und Sinn
für äußere Eleganz und Schönheit hat sich das Meißnische
Sachsenland nicht zerreißen lassen." Für dieses innere Wachs-
thum spricht schon die eine Thatsache, daß das so verkleinerte
Sachsen jetzt über y2 Million Bewohner mehr hat, als das
ungetheilte Königreich von 1815. Freilich liegen in einer so
dichten Bevölkerung auch Gefahren sehr ernster Art. Um so
nöthiger ist's uuserm Volke, die wahre Quelle aller Kraft und
Größe aufzusuchen, sich von Neuem zu besinnen auf die große
That seiner Väter und abermals einen Bund zu schließen mit
dem ewigen Quell aller Stärke, mit dem Evangelium von
Jesu Christo.
Berichtigungen.
Seite 23 Spalte 3 unter „weißer Nil." Nach Livingstone'« neuesten Forschungen ist seine Quelle vielleicht auf einem Plateau
(Mondberge, 4-5000') zwischen 10° und 12° südlicher Breite zu suchen.
- 36 - 1 unter „3. Vereinigte Staaten von Nordamerika" ist einzuschalten: 170,000 IHMeilen und über 38^ Mill. Einw.
'48 - 2 unter „Raphael" ist noch beizufügen: „Die Sixtinifche Madonna" in Dresden.