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gedehnter als das Schwäbische Stufenland und hat mehr den Charakter
eines wellenförmigen Hügellandes.
Die Mosel ist der lothringische Neckar. Ihr bedeutendster rechter
Nebenstutz ist die Saar, die gleich ihr zu einem Teile schiffbar ist.
In Klima und Fruchtbarkeit steht dieses Gebiet infolge seiner
Bodenform etwas znrück hinter den schönsten Fruchtauen unseres Vater-
landes, wie z. B. dem Schwäbischen Stufenlande, dem Bamberger Keffel
n. a. Immerhin wird auch hier der im allgemeinen fruchtbare Boden
wohl ausgenutzt (Lothringische Pferdezucht).
Das Gebiet hat aber reiche Bodenschätze, vor allem Kohlen (Saar-
brücken), Eisenerze (das Lothringisch-Luxemburgische Erzlager) und
Salz (Salzburg).
Die Bestedelung ist daher ziemlich dicht. Die Bevölkerung gehört
dem Stamme der Franken an. Das katholische Bekenntnis ist vor-
herrschend. Die Erwerbsverhältniffe stnd günstige; der Warentransport
nnd der Personenverkehr stnd lebhaft. An ausreichenden Verkehrs-
ädern mangelt es nicht.
An der des natürlichen Schutzes entbehrenden und von nnserm
Erbfeind oft bedroht gewesenen Westgrenze unsers deutschen Vater-
landes hält die starke Grenzfeste Metz treue Wacht. Auch die kleinere
Festung Diedenhofen sei genannt. Sie liegt unterhalb von Metz an
der Mosel. Metz ist der natürliche Mittelpunkt Deutsch-Lothringens.
Es liegt in einer von herrlich bewaldeten Höhen und Rebenhügeln um-
gebenen, fruchtbaren und dicht besiedelten Talweitung.
Das Lothringische Stufenland gehört politisch zum Reichs-
lande (Metz, Diedenhofen, Salzburg, Saargemünd, Spichern,
Courcelles,Vionville, Gravelotte, St.Privat). Nur ein schmaler
Streifen an der unteren Saar rechnet zur preußischen Rhein-
Provinz (Saarbrücken, St. Johann, Saarlouis). Lage und Be-
deutung der Orte!
18. Die süddeutschen Staaten.
Das Königreich Bayern.
76 000 qkm, 6,5 Mill. Einw., 86 auf 1 qkm, 3/4 kath.
Zum Königreich Bayern gehören die deutschen Alpen vom
Bodensee bis zur Salzach, der größte Teil der Schwäbisch-
bayrischen Hochebene, die Oberpfalz, der Südwestabhang des
Böhmerwaldes und der Bayrische Wald, das Fichtelgebirge, der
südliche Teil des Frankenwaldes, ein Teil derRhön, der Spessart,
die östlichen Ausläufer des Odenwaldes, das Fränkische Stufen-
land, der Fränkische Jura sowie der östliche Teil des Schwäbischen
Jura. Dazu kommt die Rheinpfalz (Rheinbayern) links des Rheins,
welche einen Teil der Oberrheinischen Tiefebene, den größten Teil der
Hart und des Pfälzer Berglandes umfaßt.
Die Bewässerung ist eine ausreichende. (Die wichtigsten Wasser-
ädern nennen!) An einzelnen Stellen, besonders in der Schwäbisch-
bayrischen Hochebene, tritt Moor- und Sumpfbildung ein. (Nachweis.)
Das Klima ist gar verschieden. Die Hochebene und die Gebirge