Full text: Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland (Teil 1)

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der Rheinprovinz stehen. Sie liegen auf der Hochfläche von Ober- 
schWaben und bilden vereint einen langen, schmalen Landstrich, der 
von Württemberg und Baden umgeben ist und sich von dem Ostab- 
hang des Schwarzwaldes und dem Neckartal in südöstlicher Richtung 
bis über die Donau und in die Nähe des Bodensees erstreckt. 
Die Lage erklärt die gebirgige Beschaffenheit der Hohen- 
zollernschen Lande. Neckar und Donau mit einer ganzen Reihe kleiner 
Nebenflüsse bilden die Bewässerungsadern dieses Gebietes. 
Die Haupterwerbsquellen der dem Stamme der Schwaben 
angehörigen und fast ausschließlich katholischen Bewohner sind trotz 
nicht großer Ergiebigkeit des Bodens doch Ackerbau und Viehzucht. 
Auch Obstbau wird betrieben, wiewohl das Klima nicht allzu günstig 
ist. Etwas Eisenindustrie und Baumwollenweberei sind zu er- 
wähnen. 
Die wichtigsten Siedlungen sind Sigmaringen an der Donau 
und Hechingen. In seiner Nähe erhebt sich die Hohenzollernburg. 
Das Großherzogtum Baden. 
15 000 qkm, 2 Mill. Einw., 133 auf 1 qkm, 3/5 kath. 
Es gehört mit seinem größeren Teile zum süddeutschen Berg- 
und Hügellande (westlicher und südlicher Teil des Schwarzwaldes, 
Neckarbergland), zum kleineren Teile zur Oberrheinischen Tief- 
ebene. Im Nordosten erreicht es noch das Maintal, im Südosten 
den Bodensee. 
Das Klima ist im allgemeinen mild. Natürlich herrscht in dieser 
Richtung eine große Verschiedenheit zwischen der Rheinebene und 
den tiefen und äußerst geschützten Tälern des Mains und Neckars 
einerseits und den Höhen des Schwarzwaldes und des Neckar- 
berglandes, sowie den Ausläufern des Odenwaldes andererseits. 
Der Boden ist ziemlich fruchtbar. Die größte Fruchtbar- 
keit findet sich natürlich in den schon genannten Flußtälern, be- 
sonders im Rheintale, sowie am Bodensee. Auch die Seitentäler 
der Rheinebene zeigen große Fruchtbarkeit. Die Höhen und 
engen Täler der gebirgigen Gebiete, sowie die Hochebene haben 
weniger ertragreichen Boden und rauheres Klima und eignen 
sich daher mehr zur Weidewirtschaft als zum Ackerbau. Doch ist 
die Viehzucht wegen der trefflichen Wiesen und Weideflächen 
hoch entwickelt. Der Ackerbau ist meist auf Körnerbau, aber 
auch auf Hackfrüchte und Futterkräuter gerichtet. Daneben werden 
Gemüse, Obst, Hopfen und Tabak gewonnen. Rebenpflanzungen 
sind häusig anzutreffen. Kartoffeln werden allgemein angebaut. Auch 
findet man den Anbau von Zichorien. Unter den Industrie- 
zweigen haben die Holzindustrie (Schwarzwalduhren, Musik- 
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