gehört z. B. die Ostsee und in gewissem Sinne auch das Persische Meer.
Nach Wagner nimmt die Gesamtheit der Nebenmeere an Fläche etwa
44 Mill. qkm ein. Dagegen beträgt die Fläche des Großen Ozeans
(mit Gliedern) rund 175, des Atlantischen Ozeans 103, des Indischen
Ozeans 74 Mill. qkm.
Ergebnis. Jeder Erdteil besteht aus einer Hauptmasse, dem Rumpf,
und den Gliedern, den Halbinseln und Inseln. Tie Halbinseln können
durch Abgliederung oder Angliederung entstanden sein. Die Inseln
sind je nach ihrer Entstehung kontinentale oder ozeanische Inseln.
Bei Europa entfällt Vs der Gesamtfläche auf die Glieder, bei Asien
und Nordamerika x/4, bei Australien 1jb, bei Afrika Vbo und bei Lüd¬
amerika etwa 1/90+
Das Meer greift in mehr oder weniger tiefen Einbuchtungen in
das Land ein. Wir unterscheiden 3 große Ozeane (nennen!) und viele
Nebenmeere. Diese können Mittelmeere (rings von kontinentalen
Massen eingeschloffen) oder Randmeere (nur an die Landmassen an-
gelagert) oder auch Binnenrandmeere (dnrch vorgelagerte Kontinental-
Massen stark in das Innere der Kontinente gerückte Randmeere). Das
wichtigste Mittelmeer ist dasjenige im Süden unseres Erdteils. Rand-
meere finden sich in Ostasien. Ein Binnenrandmeer ist z. B. die Ostsee.
10. Die senkrechte (vertikale) Gliederung der Erdoberfläche im allgemeinen.
Die wagerechte Gliederung der Erdoberfläche ist für die Kultur-
entWickelung der Länder von hoher Bedentnng. Je größer die Be-
rührung eines Landes mit dem Meere ist, desto leichter kann dasselbe er-
schlössen und dem Weltverkehr zugänglich gemacht werden, und das um so
mehr, wenn große schiffbare Flüsse den Zugang von der Küste ins Innere
fördern. Alexander von Humboldt hat darum auf das Verhältnis der
Küstenlänge eiues Landes zu seiuem Flächeninhalt eine hohe Bedeutung
gelegt. Dieses Verhältnis ist für Europa außerordentlich günstig. So
ist z.V. auch die Küstenentwickelung Nordamerikas 21/2mal so groß als
die der drei südlichen Kontinente.
Nicht weniger einflußreich auf die Entwickeluug der Länder, ihr Klima,
ihre Pflanzen- und Tierwelt sowie ihre Bewohner ist aber auch die
senkrechte Gliederung derselben. Sie wird bestimmt dnrch Ebenen
einerseits und durch Hügel-, Berg-und Gebirgslandschaften anderer-
seits sowie durch die geringere und bedeutendere Erhebung derselben über
den Spiegel des Meeres. Sie betrifft also die dritte Ausdehnung, die Höhe.
Sie gestaltet das Relief eines Landes. Wirklich horizontale Ebenen sind
selten. Was wir oft mit dem Namen „Tiefland" belegen, das sind meist
Hügellandschaften mit mehr oder weniger wellenförmiger Oberfläche, oder
aber, sie zeigen eine Bodenform, die dieser ähnlich ist. Wo wirklich
Ebenen vorhanden sind, da zeigen sie sich natürlich in verschiedenen
Höhen über dem Meeresspiegel, ja sogar uuter diesem liegend. Dann
redet man wohl von einer Tiefsenke. (Jordantal.) Ebenen, welche sich
nur wenig über den Meeresspiegel erheben, nennt man Niederungen oder
anch kurzweg Tiefebenen. Solche Ebenen aber, welche sich 200 02 und