Full text: Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas (Teil 2)

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von wenig mehr als 200 m hat und teilweise sumpfige und Heide- 
reiche Gebiete aufweist, ist besonders reich an Zinn, Blei und Kupfer. 
Hier sind die Winter sehr mild, und der Boden ist in einzelnen Gebieten 
recht fruchtbar. Lorbeer und Myrte gedeihen im Freien. Klimatisch ebenso 
günstig liegen die nahen Scilly-Jnseln, die freilich oftmals von gewaltigen 
Stürmen heimgesucht werden und darum nur teilweise bewohnt sind. 
Auf den zumeist felsigen Eilanden sind etwas Landwirtschaft und Fisch- 
fang die wichtigsten Erwerbsquellen. 
Altengland, das Gebiet südöstlich der Linie Bristolkanal— 
Humbermündung (hombr) ist reich an üppigen Acker- und saftigen 
Wiesenflächen (Obsthaine). Die Befeuchtung ist eine reichliche. Der 
Ackerbau steht in hoher Blüte. Dennoch reichen seine Erzeugnisse nicht 
aus, die Bewohner des vorwiegend industriellen Landes (die Großindustrie 
hat ihre Stätte im nordwestlichen Teile jener Linie, besonders in Mittel- 
england) zu ernähren. Das gleiche gilt von der Viehzucht, die ebenfalls 
eine vorzügliche ist (Vollblutpferde, Rinder, Schweine, Schafe u. a.). 
Die Flüsse Englands stehen in ihrer EntWickelung hinter denen des 
Festlandes zurück (warum?), dafür sind sie aber wasserreich, ruhigen Laufes, 
auf weite Strecken schiffbar und haben für Verkehr und Handel eine 
große Bedeutung. Dazu sind die meisten durch zahlreiche Kanäle ver- 
bunden, die herrliche Äcker und saftige Weiden durchziehen. Die wichtigsten 
Wasseradern sind Themse, Severn, Ouse (üs) und Trent (Humber), 
Mersey (mörße) und Tyne (tein). Alle diese Wasseradern haben 
trichterförmige Mündungen. (Quelle und Mündung angeben!) 
Das ozeanische Klima bringt kühle Sommer und milde Winter. 
Es wird dazu günstig beeinflußt durch die Einwirkung des Golfstroms. 
Viel Niederschlüge, häufige Bewölkung, viel Nebel und wenig sonnenhelle 
Tage sind charakteristisch. Der Wein gelangt nicht mehr zur Reife. 
Dagegen sind südländische Gewächse fast überall anzutreffen. 
Im Frühjahr, ehe noch die Strahlen der immer höher steigenden Sonne 
den Boden erwärmt haben, wehen oft kalte Winde aus Nord und Ost. 
Schnee fällt selten und liegt dann längere Zeit höchstens auf den Ge- 
birgen. Die Temperatur sinkt selten unter 0". So können die Land- 
leute im Winter pflügen, und das Vieh findet auch in dieser Jahreszeit 
auf den Weiden reichliche Nahrung. Diesem günstigen Klima, das auch 
Menschen und Tieren wohl zusagt und welches andere Länder unter 
gleichen Breiten nicht aufzuweisen haben, verdankt England seine große 
Fruchtbarkeit und das herrliche Grün seiner Wiesen. Besonders mild ist 
neben der Halbinsel Cornwall und den Scilly-Jnseln die auch in ihrer 
Gliederung bevorzugte Südküste Englands (Insel Wight — Kreideküste: 
die Needles—Nadeln). (Abb. 51.) Auf deu Gebirgen Nord- und West- 
englands fallen ungeheure Regenmengen. 
Die Pflanzen- und Tierwelt entspricht derjenigen des 
Kontinents. Die Abtrennung der britischen Inseln erfolgte ja erst nach
	        
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