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auf der rechten Seite der Themse, befindet sich u. a. ein großartiges
Arsenal mit Kanonengießereien. An der Themse aufwärts liegt Windsor
(utnbjjor), die Sommerresidenz des englischen Königs. Das Schloß erhebt sich
auf einer Anhöhe und ist weithin sichtbar. Weiter flußaufwärts ist dann noch
Oxford mit einer alten U niver sität zu nennen. Auch in Cam brigd e (kem-
bridfch), nördlich von London, findet die Wissenschaft in einer altberühmten
Universität einen wichtigen Stützpunkt. — Nahe der Südküste liegt
Canterbury (fänterböre) mit einer herrlichen Kathedrale (Sitz des Erz-
bischos-Primas). — An der Südküste sind Dover, der Überfahrtsort
nach Calais, zugleich Kriegshafen, Hostings (Hostings), wo Wilhelm der
Eroberer den britischen Boden betreten hat, Brighton (bröitn) mit
prächtigem Seebade, Portsmouth (pörtsm°ß) mit einem Kriegshafen
und Schiffswerften, Southampton (ßaußamt'n) als Ausgangspunkt der
wichtigsten Weltdampferlinien, Plymouth (pl!m'ß), ebenfalls mit einem
Kriegshafen und Schiffswerften, zu nennen. An der Westküste liegen
Bristol, das London des Westens, Cardiff (kärdiff), ein bedeutender
Kohlenhafen, Ehester und Liverpool (liwerpul, 750000 Einw.), an
der Mündung desMersey (mörße), der zweite Hasen Englands und der wichtigste
Baumwollhafen der Welt, zugleich ein bedeutender Ausfuhrhafen für die
Erzeugnisse der englischen Industrie. — Im Industriegebiete Neuenglands
sind die wichtigsten Siedlungen: Birmingham (bormingam), das vor
allem Metallwaren (Stahlfedern, Nadeln, Maschinen, Waffen u. v. a.)
fertigt, Nottingham (nöttingäm), die Stadt der Strumpfwirkereien,
Sheffield (scheffield), das englische Solingen (Schneidewerkzeuge), Leeds
(lids), die Stadt der Wollenindustrie und Tuchweberei, Jork, ein Erz-
bischofsfitz, Manchester (mäntschestr 875 000 Einw.) mit der bedeutendsten
Baumwollindustrie der Welt. — An der Ostküste liegen noch Hull (höll),
am Humber, mit Leinenindustrie und einem Ausfuhrhafen für Nordeuropa
und Newcaftle (njukaßl), das bedeutende Mengen von Steinkohlen nach
allen Ländern der Erde verfrachtet.
Ergebnis. Die englische Landschaft ist abwechselungsreich, zeigt
zumeist wellige Formen und liebliche Fluren mit herrlichen Park-
anlagen, aus denen stattliche Herrenhäuser hervorlugen, mit gartenähn¬
lichen Ackerflächen, von Hecken und Baumreihen umgeben, und sastigen
Wiesen in selten schönem Grün (das gleiche gilt von den Rasenflächen
Englands überhaupt — ozeanisches Klima!), aus denen prächtige Vieh-
Herden weiden. Der Wald hat freilich der zunehmenden Industrie mehr
und mehr weichen müssen. Dennoch sind kleinere Waldbestände vor-
Händen. — Im Norden und Westen erhebt sich Gebirgsland.
Nirgends ist die Abhängigkeit des Bodenreliefs von der geo-
logischen Beschaffenheit mehr zu beobachten als gerade in England.
Hier sind von der Themsemündung (Diluvium) bis in das Gebirgsland
von Wales (Vorkohlenzeit) alle Formationen der Erde in einzigartiger
Reihensolge vertreten. (Nachweis! Bedeutung für die Wiffenschaft!)
Das Penninische Gebirge (einsörmig, waldlos, viel Moorboden und
Heideland, hin und wieder reizvolle Täler) birgt viel Steinkohlen und
Eisenerze (Jndustriestätten selbst in sonst öden Gebieten).
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