Full text: Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas (Teil 2)

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Irland ist sehr reich an Flüssen, Seen und Kanälen. Die 
Flüsse sind nicht reißend und zumeist bis weit hinauf schiffbar. Die 
Hauptwasserader ist der Shannon (schänn'n), dessen schlauchförmige 
Mündung an der Westseite liegt. Sein Gebiet ist seenreich, und er neigt 
an manchen Stellen zur Sumpfbildung. Sonst aber ist er zur Schiff- 
fahrt wohl geeignet. Er kommt an Länge der Themse gleich. — In den 
Bergländern befinden sich auch viele Seen, welche der einstigen Gletscher- 
tätigkeit ihre Entstehung verdanken. 
Abb. 55. Steilküste in Irland. 
Aus Hölzels Geographischen Charakterbildern. Verlag von Eduard Holzel, Wien. 
Das ozeanische Klima ist in Irland noch schärfer ausgeprägt als in 
England, im Westen naturgemäß mehr als im Osten. Die Insel 
Valentin hat im kältesten Monat eine Durchschnittstemperatur von über 7°, 
im wärmsten eine solche von über 15" C. Die Feuchtigkeit ist für die 
Fruchtbarkeit des Bodens, besonders für den Graswuchs der Wiesen, 
günstig. Man hat Irland darum auch die „grüne Erin" genannt. 
Stürme verursachen — wie in England — besonders in den Küsten- 
gebieten oft großen Schaden. — Größere Waldungen sind selten. 
Im Anbau des Landes steht Irland hinter England und 
Schottland zurück. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war Irland 
fast ausschließlich Weideland. Einzelne Gebiete sind heute schon gut bebaut. 
Hafer und Kartoffeln sind die wichtigsten Erzeugnisse der Land-
	        
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