Full text: Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas (Teil 2)

Man verwendet sie u. a. zu Schmuckgegenständen, Vasen, Ringen n. dergl. — 
Der südliche oder waldreiche Ural, auch Orenburger Ural genannt, 
zeigt die größte Breite (drei Bergkämme). Ihn zeichnen Waldreichtum 
und in einzelnen Gebieten malerische Felspartien, Gebirgsseen, teilweise 
sogar Mineralschätze und auch gutes Weideland aus. Er ist zudem sehr 
quellenreich, aber im ganzen noch wenig bewohnt. Er geht nach Süden 
in die Orenburgischen Steppen über. — Der Ural ist dazu reich an 
Wild und Pelztieren. Luchse, Wölse, Bären, Vielfraße, Zobel, Elche, 
Hirsche, Renntiere, Auerhahn, Birkhuhn und Schneehuhn sind die wichtigsten 
Vertreter der Tierwelt. 
Am Südufer der Krim erhebt sich das Jailagebirge, ein Aus- 
läufer des Kaukasus, das auffallend schroff und wild nach Süden zum 
Schwarzen Meere hin abstürzt. Es besteht aus mehreren Parallelketten, 
die reich bewaldet sind und durch reizvolle Täler geschieden werden. An 
den Abhängen des Jailagebirges (die ganze Halbinsel Krim zeichnet 
sich durch ein herrliches Klima aus) befinden sich üppige Gärten, Wein- 
berge, Olivenhaine, Lorbeerbäume, Zypressen und Feigenbäume. Die 
Südabhänge des Gebirges zeichnen sich durch eine völlig subtropische 
Vegetation aus. Hier erheben sich auch prächtige Villen und Schlösser 
russischer Großen, und der Zar besitzt in Livadia einen wundervollen Palast 
mit herrlichen Parkanlagen. Zur Herbstzeit herrscht hier besonders 
reges Leben. 
Die große russische Tiefebene ließ eine bedeutende Strom- 
entWickelung zu, welche mit der Abdachung des Bodens in engem Zu- 
sammenhange steht. In der Hauptsache gehören die russischen Wasseradern 
zwei Gebieten an. Sie folgen einer nordwestlichen Hauptabdachung 
zurOstsee und zumEismeere bzw. einer südöstlichen zumSchwarzen 
und Kaspischen Meere. Die Wasserscheide beider Gebiete wird gebildet 
durch den Nordrussischen Landrücken, die Waldaihöhe und die 
Westrussische Bodenschwelle. Zur Zeit der Schneeschmelze (im 
Frühling) und der Herbstregen ist der Wasserstand ein Verhältnis- 
mäßig hoher. Im Sommer ist die Wasserfülle nicht so bedeutend, da 
keiner der russischen Flüsse vom Hochgebirge gespeist wird. Nach den 
fünf Meeren, die Rußland begrenzen, können die Wasseradern in fünf 
Stromsysteme eingeteilt werden. Zur Ostsee eilen die Warthe (Oder), die 
Weichsel (fließt nur im Mittellaufe auf russischem Boden, Quelle und 
Mündung auf fremdem Gebiete, wo?), der Njemen (gehört mit dem 
Ober- und Mittellauf zu Rußland, Mündung der Memel in das 
Kurische Haff), die Düna (Quelle auf der Waldaihöhe, fließt in einem 
nach Norden geöffneten Bogen in den Rigaischen Meerbusen), die 
Newa (entströmt dem Ladoga-See, verläuft nach Westen und mündet bei 
St. Petersburg in den Finnischen Meerbusen) und auf der Grenze 
nach Schweden die Torneä. Zum Nördlichen Eismeere bzw. zum 
Weißen Meere wenden sich die Kola (Halbinsel Kola), die Onega (ent¬
	        
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