Full text: Deutschland nebst Handelsgeographie und Weltverkehr, Mathematische Geographie, Kartographie, Methodik (Teil 5)

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den, um den Lehrer zu befähigen, geologische Meisterwerke (Credner, 
Wahnschaffe u. a.) mit Nutzen lesen zu können, und vor allem, um mehr 
Interesse für die engere Heimat zu erwecken. Die Geologie 
ist so gelehrt worden, dasz sie nicht nur eine vertiefte Auffassung 
der gesamten Länderkunde gestattet, sondern vor allen Dingen 
auch zum tieferen Studium der Heimat anregt. 
c) Die in Teil I (IV) bei der „allgemeinen physischen Geographie" 
gegebenen Belehrungen aus der Himmelskunde finden ihren Abschluß 
in der mathematischen Geographie und der Kartographie. Die 
mathematische Geographie soll die irdischen Zeit-, Licht- und Wärmever- 
Hältnisse und die heimatlichen Himmelserscheinungen erklären. Die Karto- 
graphie holt ihre Grundvorstellungen aus der mathematischen Geographie, 
dient aber schon der Methodik (Kartenverständnis), zu der sie überleitet. 
In der mathematischen Geographie findet das Heimat- und Welt- 
bild seinen Abschluß; es weist uns zuletzt direkt zum Himmel, zur 
Wohnung des Weltenschöpfers. 
6) Die Methodik bildet den Abschluß des ganzen Lehr- 
buches. Sie will, so weit es möglich ist, den Schüler weder mit Zitaten 
und Ansichten verschiedener Autoren verwirren noch unfruchtbares Wort- 
wissen erzeugen, auch nicht den Lehrer durch irgend eine Schablone be- 
engen, sondern derZögling soll dadurch von Stoff und Autoritäten- 
glauben frei gemacht werden, daß er vonAnfang an logisch denken 
und den Lehrstoff psychologisch aufbauen und behandeln lernt. 
Die Methodik muß darum durchaus auf den Wissensstoff gestellt 
werden und in der methodischen Gestaltung und Durcharbeitung des- 
selben ihre breite, anschauliche Grundlage haben. Dann verhält sich 
der Wissensstoff zur Methodik wie die Praxis zur Theorie, und der 
Bildungsgang des Seminaristen führt von der Praxis (der 
Seminarlehrer ist aktiv: III. und II. Seminarklasse) zur Theorie 
(Methodik in der I. Klasse), zur Praxis (Unterricht in der Übungsschule 
und später im Amt), also vomVormachen(d. h. Vorunterrichten) zum 
Begründen, zum Anwenden. Wie das Kulturbild Deutschlands aus dem 
gesamten Weltbild durch immanente Wiederholung entstand, so muß auch 
die Methodik aus dem während der ganzen Seminarzeit erteilten Unter- 
richt von selbst hervorwachsen. Die Methodik ist der passendste Ab- 
schlnsz für den erdkundlichen Unterricht im Seminar, wenn sie auf 
stofflicher Grundlage steht. 
II. Der Umfang des Stoffes entspricht der Länge der 
Unterrichtszeit. Folgender Plan möge die Verteilung des Lehrstoffes 
auf die II. (je 2 Wochenstunden) und die I. Seminarklasse (wöchentlich 
1 Stunde) zeigen.
	        
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