3 Die jährliche Bewegung der Erde um die Sonne (Revolution). §3
e) Auch die anderen Planeten rotieren nachweislich.
3. Die Achsendrehung der Erde bewirkt den scheinbaren Auf- und Unter-
gang der Gestirne, auch der Sonne, und damit die Entstehung von Tag und Nacht.
In Wirklichkeit steigt nicht die Sonne des Morgens im Osten empor, sondern die
Erde dreht sich ihr entgegen; die Erde dreht sich also von Westen nach Osten.
Für jeden Ort, der einen Grad weiter nach Westen liegt, geht die Sonne (24 Stun-
den : 360 =) 4 Minuten später auf, und umgekehrt.
Die jährliche Bewegung der Erde um die Sonne (Revolution).
1. Sprich darüber, wie scheinbar durch die Bewegung der Sonne die Jahres- § 3
zeiten entstehen! Welche Beobachtung machen wir am 21. März, Frühlingsanfang? (Sonnen-
aufgang 6 Uhr morgens, Sonnenuntergang 6 Uhr abends; Tag- und Nachtbogen gleich lang.) —
Welche Beobachtung machen wir vom 21. März bis 21. Juni? (Sonnenaufgang von Tag zu
Tag früher, Sonnenuntergang von Tag zu Tag später.) — Welche Beobachtung machen wir
am 21. Juni, Sommersanfang, Sommersonnenwende? (Sonnenaufgang etwa um Uhr
fast im Nordosten; Sonnenuntergang etwa um 1/2Q Uhr fast im Nordwesten; 17 Stunden Tag,
7 Stunden Nacht.) — Welche Beobachtung machen wir in der Zeit vom 21. Juni bis 23. Sep-
tember? — Welche Beobachtung machen wir am 23. September, Herbstanfang? (Ebenso wie
am 21. März.) — Welche Beobachtung machen wir in der Zeit vom 23. September bis zum
21. Dezember? und welche am 21. Dezember, Winteranfang, Wintersonnenwende? (Sonnen-
aufgang etwa 1/2S Uhr im Südosten, Untergang etwa um 1/2i Uhr im Südwesten; 7 Stunden
Tag, 17 Stunden Nacht.)
Könnten wir bei dieser scheinbaren jährlichen Wanderung der Sonne ihre
Stellung zu den Fixsternen beobachten (was mit bloßem Auge ja nicht mög-
lich ist), so würden wir sehen, daß die Sonne am 21. März in das Sternbild des
Widders eintritt. Wir würden weiter sehen, daß die Sonne im Laufe des Jahres
langsam durch einen Gürtel von Sternbildern um den ganzen Himmel wandert,
bis zurück zum Widder. (Mittelbar soder indirekt] können wir die Wanderung
der Sonne dadurch nachweisen, daß wir feststellen, welche Sternbilder im Laufe
eines Jahres der Sonne um Mitternacht gegenüberstehen.) Die 12 Stern-
bilder, welche nacheinander in einem Jahre gewissermaßen den Hintergrund der
Sonne bilden, nennt man den Tierkreis; sie heißen: Widder, Stier, Zwil-
linge — Krebs, Löwe, Jungfrau — Wage, Skorpion, Schütze —Steinbock, Wasser-
mann, Fische. (S. Sternkarte im Atlas!) Der Kreis aber, den die Sonne
während desJahres amFixsternhimmel scheinbar durchwandert, heißt
die Ekliptik. Er schneidet den Äquator unter einem Winkel von 231/2°. Diesen
Winkel nennt man die Schiefe der Ekliptik. Die beiden Punkte, in denen die
Ekliptik den Äquator schneidet, sind die Äquinoktialpunktes (Frühlings- und
Herbst-Äquinoktialpunkte). Die Punkte aber, in denen die Ekliptik die Wendekreise
berührt, heißen die Solstitialpnnkte^) (Sommer-undWinter-Solstitialpnnkte).
2. Wirkliche Bewegung. Die Erde ist nur scheinbar der unbewegliche Mittel-
Punkt der Welt, um den sich alles dreht. In Wirklichkeit steht in der Mitte unseres
Sonnensystems die Sonne. Um sie dreht sich gleich den anderen Planeten
auch die Erde. Beweise für die Revolution der Erde:
1) Von aequus = gleich und nox — Nacht.
2) Von sol = Sonne und stare = stehen, also scheinbarer „Sonnenstillstand".
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