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Sarätojv Industrie- und Handelsstadt am Wolga-B ergufer. — In der Umgegend
von Samära und Saratow zahlreiche deutsche Bauernniederlassungen. — Am un¬
teren Wolgaknie Zarizyn. Im Wolgadelta Astrachan O; Handel übers Kaspische Meer
mit Persien. Großartiger Fischfang („Russischer Kaviar", Rogen vom Stör).
e) Im Ural- und Kankasusgebiet.
1. Im Ural. Jekaterinburg ß, schon an der Ostseite. Gewinnuug von Knpser, Silber, Gold
und edlen Schmucksteinen, vor allem aber von Platin. — Im Süden, am Uralflusse,
die Festung
Orenburg
Sammelpunkt
der Karawa¬
nen aus Mit-
telasien; Bahn
nach Tasch¬
kent; Stör-
fang.
2. In Kankasien.
Am Nordfuße
des Kasbek
die Festung
Wlad ikaw-
kas ß, Eisen-
bahn - End-
pnnkt. Südl.
Gebirgspaß
nach Tislis D
am Kur, der
Hst. des al-
teu Georgien,
heute über-
wiegend eine
glänzende, eu-
ropäisch - mo-
derne Stadt. — Am Ostende des Kaukasus Baku G, auf der Halbinsel Apscheron, mit
riesiger Petrolenmgewinnnng (überwiegend zu Heiz- und Schmieröl, weniger zu Breuuöl
verarbeitet). — Westl. von Baku Schsmacha, im Kaukasus, oft von furchtbaren Erd-
beben heimgesucht. — Von Baku Petroleumrohrleitung nach dem Hafen Bat um am
Schwarzen Meere, 43 Std. Laufzeit. — In Russisch-Armenien die Bergstädte EriwaniI,
im Angesichte des Ararat, und die Festung Kars O-
Abb. 2, §210. Die Basilius-Kathedrale in Moskau.
Mach einer Photographie der Photoglob-Co. in Zürich.)
II. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen.
1. Das Volk. 90 Mill. = 3/4 der Bewohner sind Russeu (Groß-, Weiß- und Kleinrussen § 211
oder Ruthenen). Das letzte Viertel umfaßt mehr als 30 Völkerschaften: 8 Mill. Polen,
5 Mill. Juden, 3 Mill. Litauer und Letten, 2 Mill. Deutsche (ihnen verdanken die 4 Ost-
seeprovinzen: Kurland, Livland, Esthland, Jngermünland ihre höhere Kultur. Deutscher
Ritterorden!); ferner mongolenartige Völker: Finnen, Tataren, Kirgisen, Kalmücken.
(Die bekannten Kosaken, am unteren Don, sind ein russisches Reitervolk.) — Russeu und
Polen sind Slawen. Die Russen siud griechisch-katholisch, der Zar (Kaiser) ist auch ihr
kirchliches Oberhaupt. Die Polen sind römisch-katholisch, die Finnen und die meisten Deutscheu
lutherisch, die mongolenartigen Völker meist mohammedanisch, die Samojeden im Norden
Heiden. — Die Buntscheckigkeit der Bevölkerung ist noch größer als in Österreich-Ungarn, aber
die Einheit des Staates ist durch das starke Überwiegen der Russen und des griechisch-katho-
lischen Bekenntnisses völlig gewahrt. Schulbildung der breiten Massen sehr gering. Deutsche
H. Harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft II. 8
