Full text: Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien (H. 3 = Kl. 1)

wolle. Darauf gab ihm ein Ritter mit dem flachen Schwert drei leichte 
Schläge auf die Schulter, und dann wurden ihm außer dem Schwert noch 
Lanze, Helm, Panzer und goldene Sporen überreicht. In der ersten Zeit 
geschah die Aufnahme in den Ritterstand nicht durch den Ritterschlag, sondern 
einfach durch Verleihung des Schwertes: daher nannte man diese Handlung 
Schwertleite. 
b) Die Ritterburg. 
1. Die tflobnung des Ritters war die Burg. Sie lag der Sicherheit 
wegen entweder auf steilem Felsen oder war, wenn sie in der Ebene lag, von 
Sumpf und Waffer geschützt. Häusig zog sich um sie ein tiefer Graben 
herum, über den 
eineZugbrücke 
führte. Der 
Burghof wurde 
von den Stäl- 
len der Pferde 
und von dicken 
Mauern einge- 
fchloffen. Über 
demEingangs- 
tor befand sich 
ein Turm, auf 
dem der Wach- 
ter weilte. Er 
verkündete durch 
sein Horn den 
Bewohnern der 
Burg den sried- 
lichen Besuch 
und den nahen- 
den Feind. 
In der Mitte 
des Burghofes 
stand als Haupt- Die Wartburg. 
gebäude das 
Herrenhaus, gegenüber das Frauenhaus, wo die Burgfrau mit den Kindern 
weilte. Als Möbel fand man nur Tische, Bänke, Schemel und einige Truhen vor. 
Auch eine Burgkapelle war meist vorhanden. Etwas abseits von diesen Ge- 
bänden erhob sich der „Bergfried", der höchste Turm der Burg. Er diente 
dem Ritter bei der Belagerung als letzter Zufluchtsort. Wenn der Feind bereits 
in die Burg eingedrungen war, dann floh der Burgherr mit den Seinen auf 
diesen Turm. Unten hatte der Turm keinen Eingang. Nur durch eine Leiter 
konnte man in die weit nach oben hin angebrachte Tür gelangen. Nach der 
Flucht zog der Ritter diese Leiter zu sich in den Turm und trotzte so dem
	        
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