Full text: Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr (Teil 2, Abt. 1)

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weiden begünstigen die Viehzucht. Der Bodenanbau ist gering und 
erstreckt sich aus Hafer, Roggen, Gerste und Kartoffeln, und wenn 
auch in den s.-en Tälern und an geschützten Stellen der Fjorde bis 
über den 64." hinaus edle Obstarten ihre Früchte zur Reife bringen, 
so ist ihr Ertrag doch gering. Der Bergbau fördert hauptsächlich 
Kupfererz bei Röraas und Silber bei Kongsberg; außerdem Kobalt, 
Chrom, Nickel und etwas Eisenerz. Die Industrie Norwegens ver- 
arbeitet hauptsächlich die Erzeugnisse der Fischerei und der Wald- 
Wirtschaft. 
Die Schweden sind schon frühzeitig auf den ausgedehnten 
Gebieten des Geschiebelehms in Mittel- und Südschweden zu Acker- 
dauern geworden. Es werden Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, 
Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Flachs und Hanf, im s.-en Teile auch 
Zuckerrüben gebaut. Neben dem Ackerbau wird eine ansehnliche und 
sorgfältig geübte Viehzucht betrieben, die wie der Körnerbau eine 
Ausfuhr der Erzeugnisse ermöglicht. Von großer Bedeutung sind 
die über 44°/o der Landfläche betragenden Waldungen, auf deren 
Ausnutzung ein großer Teil der Volkswohlfahrt beruht; denn die 
Holzausfuhr ist die erste Einnahmequelle Schwedens. Einer der 
wichtigsten Erwerbszweige Schwedens ist auch der Bergbau. Neben 
Silber- und Bleierzen bei Sala und den im Tagbau ge- 
wonnenen Kupfererzen bei Falun verdienen die Eisenerze Er- 
wähnung, die vom hohen N. (Gellivara) bis zum S. (Taberg) 
verteilt sind. Jedoch fehlen Schweden bis auf ein Lager bei Helsing- 
borg die Steinkohlen, und da die Holzkohle, bisher das wichtigste 
Brennmaterial bei der Verarbeitung, stetig im Preise steigt, so kann 
die Verhüttung der Eisenerze nicht in dem früheren Umfange statt- 
finden. Dagegen findet eine starke Ausfuhr von Eisenerzen statt, 
besonders aus den Eisengruben von Dannemora und nach der 
Fertigstellung der Osotenbahn nach dem eisfreien Westfjord von 
N.-Schweden. 
Auf dem Eisen- und Holzreichtum sowie auf den Erzeugnissen 
der Landwirtschaft beruht eine stetig aufblühende Industrie, die je- 
doch den einheimischen Bedarf noch nicht befriedigt. 
Schwedens Anteil am Welthandel beruht hauptsächlich in 
seinem Holzreichtum. Das Holz nimmt fast die Hälfte des Gesamt- 
aussuhrwertes in Anspruch; dann folgen Eisen, Butter, Holzstoff 
zu Papierfabrikation u. a. Zur Einfuhr gelangen vorzugsweise 
Kohlen, Kaffee, Maschinen, Roggen und Weizen, während Hafer 
ausgeführt wird. Norwegen versorgt eine ganze Anzahl Länder 
mit Fischen und sonstigen Fischereiprodukten, mit Milch und Butter 
(fast Vb der gesamten Ausfuhr); darauf folgen in der Ausfuhr Holz, 
Holzwaren, Papier, Erze u. a.; dagegen müssen Getreide, Kolonial- 
und Industriewaren, Kohlen :c. vom Auslande bezogen werden. 
Bei den großen Hindernissen, welche in Norwegen die Ober- 
slächengestalt dem Verkehr entgegenstellt, steht Norwegen in der
	        
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