fullscreen: Leitfaden der Geschichte Preußens

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tenau und Gitschin ihre Vereinigung mit den beiden andern 
Armeen. Am 3. Juli erfolgte nun unter dem persönlichen 
Oberbefehle des Königs die entscheidende Schlacht bei Köni g- 
grätz. Die Preußen erfochten einen glänzenden Sieg und 
rückten unbehindert auf Wien los. Da schloß der Kaiser 
von Oesterreich am 26. Juli den Waffenstillstand von Nikols¬ 
burg, dem der Prager Friede am 23. August folgte. 
Auch auf dem westlichen Kriegsschauplätze war das 
Glück den Preußen günstig geblieben. Die Bundestruppen 
wurden in mehren Gefechten, namentlich bei Kiff in gen und 
Aschaffenburg, besiegt, und Vogel von Falkenstein hielt am 
16. Juli seinen Einzug in Frankfurt. Nach seiner Abbe¬ 
rufung zum Gouverneur von Böhmen übernahm Manteuffel 
den Oberbefehl über die Main-Armee. Doch kam es nur 
noch zu einigen kleinen Gefechten auf dem Marsche nach 
Würzburg. Gleich nach der Einnahme von Nürnberg trat 
auch hier der Nikolsburger Waffenstillstand in Kraft. Dem 
Frieden mit Oesterreich und Sachsen folgten bald einzelne 
Friedensschlüsse mit den übrigen Gegnern. Alle hatten eine 
mehr oder weniger hohe Kriegsentschädigung zu zahlen; nur 
Baiern und Hessen-Darmstadt mußten einige Landstriche ab¬ 
treten. Preußen gewann durch den Krieg im Ganzen drei 
neue Provinzen: Schleswig-Holstein, Hannover und Heffen- 
Nassau mit Frankfurt. 
c. Der norddeutsche Bund. Im Prager Frieden 
wurde der deutsche Bund für ausgelöset erklärt. Während 
Oesterreich aus Deutschland ganz ausschied, traten die 22 
Staaten Norddeutschlands zu einem neuen Bunde unter der 
Führung Preußens zusammen. Die süddeutschen Staaten 
schlossen mit diesem ein Schutz- und Trutzbündniß sowie 
einen Zoll- und Handelsverein. Die Angelegenheiten des 
Bundes wurden in einem Bundesrathe und Reichstage, die 
des Zollvereins in einem Zollparlamente berathen und ge¬ 
ordnet. 
d. Der deutsch-französische Krieg 1870—71. 
Durch die Februarrevolution 1848 war Frankreich in eine 
Republik umgestaltet. Louis Napoleon, ein Neffe des be¬ 
rühmten Kaisers, gewann bald großen Anhang, wurde zu-
	        
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