Full text: Für Präparandenanstalten (Teil 1)

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C. Länderkunde, 
Aufgaben. 1. Bestimme die Lage des Montblanc auf der politischen Karte! 
2. Vergleiche den Schweizer Jura und den Deutschen Jura in ihrem äußeren 
Aufbau! 
§ 254. Das Rhöne-Saöne-Becken ist ein wichtiges Durchgangsland. 
Im W wird es begrenzt durch den Steilabfall des Französischen Mittel- 
gebirges. Die Saone empfängt vom Jura den mit dem Rhein durch 
einen Kanal verbundenen Donbs und vereinigt sich bei Lyon mit der 
Rhone. Diese entsteht am St. Gotthard, durchströmt den Genfer See 
und durchbricht, zum Teil in unterirdischem Laufe, den Jura. Auf dem Wege 
zum Mittelmeer empfängt sie Jsere und Durance von links und mündet 
in einem großen Delta. Ihre Anschwemmungen, vom Meere nach W 
getrieben, haben bis an die Pyrenäen eine öde Küste mit Nehrungen und 
Strandseen geschaffen. 
§ 255. Burgund ist das Gebiet der Saöne. An der Burgundischen 
Pforte halten die Festungen Belfort [befor] und Besancon Wacht. Auch 
die größte Stadt des weinberühmten Landes, Dijon, ist stark befestigt. 
Am Zusammenfluß von Rhone und Saöne liegt die einstige römische Haupt- 
stadt Galliens, die drittgrößte Stadt Frankreichs, Lyon, der Mittelpunkt 
der großartigen französischen Seidenindustrie (525). — In den armen, 
dünnbevölkerten Alpenländern Savoyen und Dauphine ist nur die 
Festung Grenoble an der Jsere wichtig. 
In französisches Gebiet eingeschlossen liegt östlich von Nizza das kleine, 
selbständige Fürstentum Monaco (15000 E.) mit der Spielhölle von 
Monte Carlo und einem berühmten Institut für Meeresforfchuug. 
Die Südostecke Frankreichs, die Provence, weist bedeutende Orte auf. 
Hier ist Marseille mit mehr als 1 2 Mill. E. die zweite Stadt der Republik, 
der erste Hafen Frankreichs und des Mittelmeeres. Östlich von ihm ist 
Toulon Frankreichs größter Kriegshafen am Mittelmeer. Weiter östlich 
an der französischen Riviera liegen viele, wegen ihres milden Winterklimas 
aufgesuchte Kurorte, darunter Nizza (165). (Bild 94.) 
§ 256. /c) Das Französische Mittelgebirgsland setzt sich zusammen 
aus dem Zentralplateau und den nördlich sich daranschließenden Berg- 
landschasten, die nach NO gegen die halb französischen Vogesen ziehen. 
— Das Zentralplateau erhebt sich mit dem Ostrand, den Cevennen, 
steil aus der Rhöne-Ebene und senkt sich langsam nach NW. Den 
Hauptteil bildet das rauhe, an erloschenen Vulkankegeln reiche Hochland 
der Auvergne. Hier erhebt sich als höchster Berg des Französischen 
Mittelgebirges der Moni Dore zu 1900 m. Die Cevennen und ihre 
Fortsetzung bilden eine wichtige Wasserscheide. Nach W und N fließen 
außer der Maas die Seine mit ihrem rechten Nebenfluß Marne, die 
Loire mit dem Allier und die rechten Zuflüsse der Garouue. ,Durch 
den Canal du Centre und den Kanal von Burgund stehen Loire und
	        
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