Full text: Für Präparandenanstalten (Teil 1)

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C. Länderkunde. 
5. Die deutschen Kolonien. 
§ 409, Überblick. — Aufgabe. Suche auf dem Atlas oder auf dem 
Globus: Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Togo, Deutsch-Südwestafrika, das mela- 
uesische Schutzgebiet sKaiser-Wilhelmslaud, Bismarck-Archipel), die mikrouesifchen 
Schutzgebiete Marshall-Jnseln, Marianen, Karolinen, Palau-Inseln), das 
polynesische Schutzgebiet (deutsche Samöa-Jnselu), die Pachtung Kiautschöu. 
1. Deutsch-Ostafrika. 
947 000 qkm, etwa 10 Mill. E. 1908: 2900 Europäer, ohne die Schutztruppe. 
§ 410. a) Lage und Grenzend Deutsch-Ostafrika, das größte und 
volkreichste der deutschen Schutzgebiete, liegt zwischen dem 1. und 11." f. Br. 
und dem 30. und 40." ö. L. v. Gr. Somit liegt es den großen Verkehrs- 
linien von Europa nach dem 0 (Sueskanal!) nicht allzufern und gestattet 
einen verhältnismäßig leichten Verkehr mit den reichen Landschaften um die 
großen Seen Jnnerafrikas. Die Ostgrenze bildet, in der Mitte der afrika- 
nischen Südostküste, eine Küstenstrecke von der Länge Lübeck—Memel, die 
Nordgrenze geht um den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo (vgl. 
Buntbild!), herum und durch den Viktoria-See, der W reicht bis zum 
Tanganjika- und zum Njassa-See, die Südgrenze folgt dem Fluß Rowüma. 
Die Grenznachbarn sind die Portugiesen, Engländer und Belgier. Die 
südlichste Küsteninsel Mafia ist deutsch und im Aufblühen begriffen. 
§ 411. b) Bodengestalt. Das Land steigt von der Küste in mehreren 
Terrassen an, die sich im N am höchsten erheben. Die niedrige Küste ist 
mit Mangrovewäldern und Palmen geschmückt; die Schiffahrt wird durch 
Korallenriffe erschwert. Die Niederschlagsmenge ist infolge der feuchten 
Ostwinde viermal stärker als in Nordwestdeutschland; dennoch mangelt es an 
gutem Trinkwasser. Die Hitze sinkt an der Küste selten unter 25" (Fig. 136). 
Außer der Hauptstadt Daressaläm, d. i. Hans des Friedens, findet sich 
nur im 3 ein tiefer Hafen, Lindl 
Der Gebirgsrand ist, besonders im N, durch die Ostwinde noch reich- 
licher befeuchtet und infolgedessen vielfach mit dichten Urwäldern bestanden. 
In der Landschaft Ufambära haben sich die meisten Deutschen angesiedelt. 
Der „Ostafrikanische Graben", eine n. s. verlaufende Senkung, 
trennt die am Rande liegenden Gebirgslandschaften vom inneren Hochlande, 
das im NW bis zu 1200 m ansteigt. Zur Regenzeit ist es mit hohen 
Gräsern bedeckt und von zahlreichem Wild belebt; im Sommer wird das 
Land zur dürren Steppe. Es senkt sich, oft in jähem Absturz, zu den 
großen Seen Jnnerafrikas. Da die Senkung Steilwände besitzt, die aber 
nach W und 0 sanft abfallen, hat sie die Bedeutung einer Wasserscheide zwischen 
dem Indischen und dem Atlantischen Ozean. Njassa- und Tanganjika-See 
füllen einen Teil des „Zentralafrikanischen Grabens" aus, der auch 
sonst noch eine Reihe Landseen enthält. Noch auf deutschem Gebiet steht 
der Kilimandscharo, ein erloschener Vulkan mit doppeltem Gipfel und 
i Vgl. Fig. 12 u, 13, S. 23.
	        
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