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C. Länderkunde.
33. Die Jnselstadt Lindau ^400 m) am Bodensee mit dem Blick auf die Oster-
reichischen Alpen im Südosten des Sees.
Die günstige Lage des Sees, das milde Klima und die Fruchtbarkeit der Umgebung lockten früh, wie
die Reste von Pfahlbauten verraten, eine zahlreiche Bevölkerung an seine Ufer, besonders an die Ost-
und Westseite. Lindau, das „schwäbische Venedig", einst Freie Reichsstadt, blüht jetzt von neuem empor.
§ 60. Das Klima des Alpenvorlandes ist wegen der hohen Lage rauh
und feucht; nach der Donau zu wird es milder und trockner. Im 3 ist
das Land deshalb mehr für Viehzucht und Forstwirtschaft, im N mehr
für Ackerbau geeignet. Der Weinbau ist wegeu der hoheu Lage aus-
geschlossen, ein ausgedehnter Hopfenbau dient der Bierbereitnng. Die Be-
wohner sind östlich vom Lech Bayern, westlich Schwaben.
§ 61. Staatlich gehört der größte Teil des Deutschen Alpenvorlandes
zum Königreich Bayern, westlich der Jller dagegen zu Württemberg,
Hohenzollern und Baden.
Unter den Orten steht voran München im Regierungsbezirk Oberbayern,
die Hauptstadt Bayerns, mit fast 600,000 E. die drittgrößte Stadt des
Deutschen Reiches. Die einheitlichen Straßenbilder und die vielen stolzen
Bauten zeigen die Hand eines kunstsinnigen Herrschergeschlechtes. Die reichen
Kunstschätze, namentlich die Gemäldesammlungen sAlte und Neue Pinakothek,
Schackgalerie! Eigentum des Kaisers^, Glaspalast) machen München zu einer Kunst-
stadt ersten Ranges. München ist Sitz einer Universität und Kunstakademie,
wichtigster Knotenpunkt der süddeutschen Bahnen und Hauptsitz der Bierbrauerei.
Die Hauptstadt des Regierungsbezirks Schwaben ist Augsburg (102^
wie Regensburg und Bregenz eine Gründung der Römer. Der Name erinnert
an den Kaiser Augustus. Die Stadt liegt am Nordrand des Lechseldes, das
bekannt wurde durch die Ungarnschlacht von 955. Durch den Handel mit
Italien wurde es eine der reichsten Städte Deutschlands. Die Fugger und
die Welser waren die Rothschilds des Mittelalters. Noch jetzt ist Augsburg
ein Hauptsitz für Handel und Industrie Süddeutschlands ^Webereien).
1 Tie Einwohnerzahlen sind in Tausenden angegeben.