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eine Tragfähigkeit von 2070 t haben (der größte Schleppkahn sogar 2340 t), gehen die
der Elbe nicht über 1100 t hinaus. (©. 190). Im Vergleich zum Rheine und zur Elbe
haben die beiden andern Flüsse Westdeutschlands nur eine geringe Bedeutung. Die Weser
hat einen viel kürzeren Lauf; sie fließt meist durch wirtschaftlich wenig entwickelte Land-
fchaften, es fehlen ihr bis jetzt die Kanalverbindungen, und ihre Tiefe ist gering, so daß
sie von Minden aufwärts nur für kleine Kähne von 3/4 m Tiefgang befahren werden
kann. Ihr Verkehr beträgt nur etwa 1/20 von dem der Elbe. Indessen wird die geplante
Stromregulierung und die Verbindung mit dem Rhein-Leine-Kanal für die Weserschiffahrt
einen bedeutenden Aufschwung bringen. (S. 264.) Die Ems, die wegen ihres schwachen
Gefälles und ihres Wasserreichtums gut schiffbar ist, hat erst durch die Eröffnung des
Dortmund-Ems-Kanals eine erhöhte Bedeutung gewonnen. (S. 188.) Die Flüsse Ost-
dentschlands sind als Verkehrsstraßen ungünstiger gestellt, weil sie in ein Binnenmeer
münden und im Winter oft auf längere Zeit zufrieren. Die Dauer der mittleren Eis-
bedecknng beträgt im Durchschnitt für den Rhein bei Köln 21 Tage, für die mittlere Elbe
45 Tage, für die obere Oder 80 Tage, in Pommern 100 Tage, für die Memel bei Tilsit
134 Tage. Den Hauptverkehr hat die Oder (S. 237); die Weichsel (S. 228) und die
Memel (S. 231) kommen in erster Linie für den Holzversand in Betracht. Die Donau
ist zwar ein wasserreicher Strom, hat aber als Schisfahrtsstraße in Deutschland uur eine
geringe Bedeutung. Die Zuflüsse aus den Alpen sind bis auf den Inn nicht schiffbar und
führen ihr viel Geröll zu, das Gefälle ist sehr ungleichmäßig, der Mittel- und Unterlauf
gehört fremden Staaten an, und zudem führt der Fluß zu dem ozeanfernen Schwarzen
Meere. Schiffbar wird die Donau bei Ulm, doch beginnt ein etwas regerer Verkehr erst
bei Regensburg. — Die folgende Tabelle gewährt eine Übersicht über die Lauflänge nnd
die Schiffbarkeit der deutschen Flüsse.
Länge
Schiffbar
Länge
Schiffbar
in 1cm:
km:
in km:
km:
1.
Rhein
1225
886
Saale
364
160
(721 i. D.)
Schw. Elster
200
60
Mosel
505
390
Havel
356
330
Neckar
397
188
5. Eid er
188
140
Main
495
390
6. Trave
112
40
Lahn
218
110
7. Warnow
128
37
Sieg
131
20
Q
00
905
769
Ruhr
235
75
Warthe
712
368 (i. D.)
Lippe
255
226
Netze
340
230
2.
Ems
330
224
Peene
110
100
3.
Weser (mit Werra)
711
508
9. Weichsel
1050
239 (i. D.)
Fulda
195
100
10. Pregel
133
133
Aller
162
113
(ohne Qnellflüsse)
Leine
185
100
11. Memel
790
340
4.
Elbe
1165
866
(112 i. D.)
2626
(742 i. D.)
12. Donau
2850
Mulde
345
(570 i. D.) (356 i. D.)
Kanäle. Der Wert der natürlichen Wasserstraßen wird noch bedeutend er-
höht durch die zahlreichen Kanäle, die besonders im Tieflande die großen
Flußsysteme miteinander verbinden. Eine Zeitlang, nach dem Aufkommen der
Eisenbahnen, ist der Kanalbau vernachlässigt worden. In den letzten Jahrzehnten
hat man ihm aber wieder erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet. Die Wasser-