Die beiden letzten fränkischen (salischen) Kaiser.
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Papstes mit Gewalt ein und verwandelten einen Teil der Stadt in Schutt
und Asches. Gregor, den Zorn der Römer fürchtend, verließ mit ihnen
die Stadt und starb bald darauf in Salerno**).
4. Heinrich IV. mtb seine Söhne. Noch mehrfach hatte der durch das
Unglück geläuterte, aber nicht entmutigte Kaiser gegen Empörungen in
Deutschland zu kämpfen, und auch mit den Nachfolgern Gregors VII.
vermochte er sich nicht auf friedlichen Fuß zu stellen. Sogar sein ältester
Sohn Konrad, der zur päpstlichen Partei gehörte, suchte ihm die Krone
zu entreißen. Es gelang dem Kaiser jedoch, die einflußreichsten Fürsten
auf feine Seite zu ziehen; Konrad ward auf einem Reichstage des Thrones
für verlustig erklärt und starb bald darauf in Italien. Als endlich Ruhe
herrschte, suchte der Kaiser, die Bestimmungen seines Vaters gegen das
Fehdewesen aufnehmend, einen allgemeinen Landfrieden durchzuführen.
Dadurch verfeindete er sich den Adel aufs neue, der in den Bürgerkriegen
sich gewöhnt hatte, auf höhem Roste mit goldnen Sporen zu prunken und
hochmütig auf die geplagtew-Städter und Bauern herabzusehen. Des Kaisers
zweiter Sohn, Heinrich, ließ sich gleichfalls verleiten, gegen den Vater
aufzutreten, nahm ihn auf hinterlistige Weife gefangen und zwang ihn in
Ingelheim zur Abdankung. Der alte Kaiser entkam zu dem befreundeten
Bischof von Lüttich, wo er starb. Die Leiche des unglücklichsten deutschen 1106.
Kaisers fand auf einer einsamen Maasinsel eine Stätte, aber Ruhe im
Kaiserdom zu Speyer erst einige Jahre später, als der Bann auf-
gehoben war.
5. Heinrich V., 1106—1125, früher ein Anhänger der päpstlichen Partei,
kehrte nach seiner Thronbesteigung den Spieß um und kehrte sich so wenig
wie sein Vater an das Jnvestiturverbot. In Sutri kam zwischen dem Papst
und Heinrich zunächst ein Vertrag zustande, kraft dessen die Kirche auf alle
Gebiete und Hoheitsrechte, die sie seit Karl dem Großen erhalten hatte, ver-
zichtete, während der Kaiser infolgedessen die Investitur aufgab. Als aber
der Papst auf Verlangen der Bischöfe in Rom den Vertrag widerrief, nahm
der Kaiser den Papst samt den Kardinälen gefangen und erlangte dadurch die
Anerkennung seines Jnvestiturrechtes und die Krönung in der Peterskirche.
Kaum aber hatte er Italien den Rücken gewandt, so widerrief der Papst
auch diesen Vertrag. In Deutschland erzeugte die Willkür, mit der Heinrich
über Lehen verfügte, einen Aufstand der sächsischen und rheinischen Fürsten,
in dem sich besonders Lothar, Graf von Suplinburg und Herzog der
Sachsen, der Erbe der Billunger, hervortat. Nach mehrjährigem Bürger-
kriege, bei dem vor allem die Vererbung der Lehen auch in weiblicher
*) Auch das Kolosseum wurde arg mitgenommen; es bekam durch die Ver-
wüstuug im wesentlichen seine heutige Gestalt.
**) „Dilexi justitiam et odi iniquitatem; propterea morior in exilio" (Ich habe die
Gered)tigkeit geliebt und die Unbilligkeit gehaßt; deshalb sterbe id) in der Verbannung).