Full text: Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete (Teil 4)

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vollen Mond, in g das letzte Viertel usw. Wie er jedesmal erscheint, ist durch den 
inneren Kreis dargestellt. Von a bis e hat er zunehmendes, von e bis a abnehmendes 
Licht. In jenem Falle ist, wenn man das Gesicht ihm zukehrt, der zur rechten Hand des 
Beobachters befindliche Teil beleuchtet, in diesem der entgegengesetzte. Die Sichel des 
zunehmenden Mondes kann man sich als den Anfangszug eines großen geschriebenen 
deutschen Z (Zunehmend) denken, die des abnehmenden als den eines großen ge- 
schriebenen A (Abnehmend). 
Sonnen- und Mondfinsternisse sind auffallende Erscheinungen am Himmel 
und haben von jeher die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich gezogen und zu 
abergläubischen Vorstellungen Anlaß gegeben. Eine Sonnenfinsternis tritt 
ein, wenn der Mond so zwischen Erde und Sonne tritt, daß diese ganz oder 
z. T. verdeckt wird, eine Mondfinsternis, wenn der Mond in den Schatten 
der Erde kommt. Sonnenfinsternisse sind daher nur möglich zur Zeit des Neu- 
mondes, wenn der Mond zwischen Erde und Sonne steht, Mondfinsternisse nur 
zur Zeit des Vollmondes, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond tritt. 
Abb. 81. Entstehung der Mondfinsternis. 
(Aus Diesterwegs Populärer Himmelskunde.) 
entstehen würde. Daß dies nicht geschieht, hat seinen Grund darin, daß die 
Mondbahn nicht mit der Ebene der Erdbahn zusammenfällt, sondern mit dieser 
einen Winkel von 5° bildet. Das hat zur Folge, daß der Neumond meist 
ober- oder unterhalb der Sonnenscheibe, der Vollmond über oder unter dem 
Schatten der Erde hergeht. Eine Verfinsterung kann daher nur dann eintreten, 
wenn der Neu- oder Vollmond die Erdbahn schneiden, wenn sie in den sog. 
Knoten oder in deren Nähe stehen. 
a) Die Mondfinsternis. Zur Erläuterung diene die Abb. 81. S sei die Sonne, 
E die Erde. Da diese ein undurchsichtiger Körper ist, muß hinter ihr ein dunkler Raum 
entstehen, der durch die Schattierung angedeutet wird. Zieht man von b und e über 
a und d Berührungslinien, die sich in e schneiden, so bildet der Kegel a ä e den sog. 
Kernschatten der Erde, in den kein Sonnenstrahl eindringt. Die Berührungslinien 
b d g und e a f umgrenzen einen zweiten Schattenraum, den Halbschatten, der nicht 
vollständig verfinstert ist, sondern noch etwas von den Sonnenstrahlen erhellt wird, und 
zwar zunehmend mit der Entfernung vom Kernschatten. Bezeichnet nun k t die Mond¬ 
bahn und erscheint der Mond bei k, so fängt zuerst die Verdunklung durch den Halb- 
'chatten an, die aber so gering ist, daß man sie noch nicht zur Mondfinsternis rechnet.
	        
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