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Seinen) an der nordöstlichen. Bndweis an der südlichen, Pilsen 
(Bierbrauerei nnd Steinkohlenbergbau) an der südwestlichen, Eger an 
der westlichen Straße. Von Prag abwärts wird die Moldau schon 
mit größeren Kähnen befahren, nnd mit ihrer Einmündung in die 
Elbe beginnt deren Schiffbarkeit. Unterhalb der Vereinigung beider 
Flüsse tritt die Elbe in das Hügelland, in dem sie Leitmeritz 
gegenüber 
die Eger aufnimmt. Diese entspringt auf dem Fichtelgebirge 
und fließt in östlicher Richtung, erst nahe dem Erzgebirge, dann immer 
weiter von ihm entfernt, der Elbe zu. Das von ihr durchströmte 
Thal hat einen sehr fruchtbaren Boden (Basaltgesteine!) und erfreut 
sich, da es durch das Erzgebirge gegen die rauhen Nordwinde geschützt 
ist, eines sehr milden und fruchtbaren Klimas. Hier liegen Böhmens 
reichste und bevölkertste Landschaften, hier ist so recht das „Paradies 
von Böhmen" zn sncheu. Überall bedecken reiche Kornfelder und ge- 
segnete Obstgärten (besonders viel Walnüsse) das Land. Dazu kommen 
die reichen Braunkohlenlager, die ein treffliches Brennmaterial liefern 
und auf deren Ausbeute die im nördlichen Böhmen so reich entwickelte 
Jndnstrie (Reichenberg!) beruht, und vor allem jene wunderbaren Heil- 
quellen von Marienbad, Franzensbad, Karlsbad und Teplitz, 
deren Ruf jene Gegenden zu „einer Art europäischer Sommerresidenz" 
umgeschaffen hat. 
Unterhalb Leitmeritz beginnt die Elbe ihren Durchbruch durch das 
Gebirge. Erst durchströmt sie das an spitzen Kegelbergen reiche böh- 
mische Mittelgebirge, dann tritt sie in das Elbsandsteingebirge und 
erreicht in demselben oberhalb Schandau die Grenzen des Königreiches 
Sachsen. Auf dieser Strecke ist ihr Thal eng und außerordentlich 
romantisch. 
Das Oberelbgebiet ist politisch mit dem Kaisertume Österreich 
verbunden und bildet einen Teil desselben: 
das Königreich Böhmen. Es ist unter allen deutschen Ländern das am natür- 
lichsten abgegrenzte. Dieser Umstand hat sich denn auch zu allen Zeiten einsluß- 
reich bewährt; denn das Land ist nie von inneren Grenzen durchschnitten worden. 
Schon zur Zeit der Völkerwanderung wurde Böhmen von den slawischen Tschechen 
in Besitz genommen, und obwohl nachmals die böhmischen Könige deutsche An- 
siedler herbeiriefen zur Rodung der weiten Wälder und zur Stadtanlage, sind doch 
gegenwärtig von je 10 Einwohnern noch 6 Tschechen; nur in den Städten >und im 
Norden und Westen des Landes überwiegt das Deutschtum. Fast die Hälfte des 
Landes ist gut bestelltes Ackerland, dessen Ertrag bedeutende Ausfuhr ermöglicht. 
An Mineralreichtum wird Böhmen von keinem Kronlande übertroffen; nur Salz 
fehlt. Die Bewohner sind neben Feld- und Waldwirtschaft aus Industrie ange- 
wiesen; denn die Natur liefert Stein- und Braunkohlen, Holz, Eisensteine:e. und 
viel Wasserkraft. Hauptstadt des Landes ist Prag. 
Städtetafel *): 
Prag 163 T. Einw. 
') Hier sind die bei der Behandlung der Bodengestalt und Bewässerung er- 
wähnten Städte mit über 50 T. Einwohnern der Größe nach aufgestellt; das von 
ihnen Merkenswerte ist früher gegeben worden und jetzt zu wiederholen.
	        
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